Deep Purple spielen schon seit vielen Jahren ihren Klassiker ‘Child In Time’ vom Album DEEP PURPLE IN ROCK aus dem Jahr 1970 nicht mehr. In einem Interview (siehe unten) mit Sänger Ian Gillan hat dieser noch einmal rekapituliert, weswegen die Gruppe beziehungsweise er irgendwann beschlossen hat, dass es besser ist, das Stück live nicht mehr aufzuführen. Es hat mit seinem Alter zu tun.
Die Kehle schafft’s nicht mehr
Auf die Frage, ob der Deep Purple-Frontmann ‘Child In Time’ noch singen könne, sagte Gillan: „Nein, nein, das ist nicht möglich. Ich könnte eine tiefere Tonart nehmen, doch das würde nicht genauso klingen. Ich ziehe immer diesen Vergleich: Als ich jung war, war ich ein Sportler und habe Stabhochsprung gemacht. Das war mein Sport. Und als ich dann 25 Jahre alt war, konnte ich nicht mehr stabhochspringen. Mit 26: Nein, vergiss es. Ich kann das nicht. So habe ich ‘Child In Time’ stets nicht als Lied, sondern mehr als ein olympisches Event betrachtet. Denn es war so eine Herausforderung. Klar, als ich jung war, ging das mühelos.
Doch wir kamen an einen Punkt, als ich ungefähr 38 Jahre alt wurde — und es einfach nicht mehr richtig klang. Also dachte ich mir: ‚Besser, ich singe es nicht schlecht. Besser, ich singe es gar nicht.‘ So war das — und ich habe nie zurückgeschaut. Als ich 38 war und diesen Entschluss gefasst habe, dachte ich mir: ‚Mein Gott, ich habe nun fast mein halbes Leben hinter mir.‘ Und das ließ mich über die Zukunft nachdenken. Will ich für den Rest meines Lebens ein Sänger sein? Nun, natürlich. Das muss ich. Ich singe, seit ich fünf oder acht bin — damals im Kirchenchor. Und meine ganze Familie war musikalisch — Sänger, Musiker. Was mache ich also dann?
Ich will nicht nur für diesen Schrei bekannt sein, so wie ich ihn nenne. Und ich will nicht noch mit 70 oder 80 Jahren schreien. Das ist würdelos. Aber hier stehe ich: Mit 77 — und schreie immer noch. Zu einem gewissen Grad. Aber die Kontrolle und die Höhe dieser Note packe ich nicht mehr, um ehrlich zu sein.“
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