Während eines aktuellen Interviews beim „The Garza Podcast“, der von Suicide Silence-Gitarrist Chris Garza moderiert wird, spricht Fear Factory-Boss Dino Cazares erneut über die Suche seiner Band nach einem neuen Mann am Mikrofon. Der Ausstieg von Ex-Fronter Burton C. Bell liegt inzwischen schon knapp zwei Jahre zurück.
„Eine Menge Leute schimpfen mit mir, weil ich unseren neuen Sänger noch nicht bekanntgegeben habe“, verrät Cazares. „Die Leute fragen, was los ist. Sie sagen: ‚Du wolltest den neuen Sänger doch schon längst angekündigt haben!‘ Ja, ich wollte den neuen Sänger kurz vor der Static-X-Tour ankündigen, die eigentlich jetzt stattfinden sollte. (…) Ich wollte einen Song mit ihm kurz vor der Tour veröffentlichen, um einen kleinen Hype zu erzeugen und die Person vorzustellen. Aber die Tour wurde verschoben und dann war ich mit Soulfly als Gastgitarrist unterwegs…“ Damit bleibt die Frage allerdings weiterhin ungeklärt und kein wirklich überzeugender Grund greifbar, der die Geheimnistuerei rechtfertigt und die Köpfe aller Fear Factory-Fans weiterhin rauchen lässt.
Planung, Strategie und Promotion
„Die Sache ist die, wenn ich seinen Namen jetzt verkünde, werden alle angreifen – boom!“, fährt der Gitarrist fort. „Die Leute haben ihn noch nicht einmal singen gehört, und sie werden ihn angreifen. Ich will also erst einen Track mit ihm veröffentlichen. ‚Veröffentliche sofort einen Track‘, heißt es dann. Nun, das ist eine Frage der Planung. Ich will keinen Song veröffentlichen, nur um ihn zu veröffentlichen und nichts dahinter. Was ich versuche zu sagen, ist, dass die meisten Fans nicht verstehen, dass man einen Hype für etwas erzeugen will.
Mit anderen Worten: Kurz vor einer Tournee würde ich einen Song mit dem neuen Sänger veröffentlichen, und die Leute wären begeistert – bumm – man hat etwas, mit dem man auf Tournee gehen kann. Das würde hoffentlich helfen, mehr Tickets zu verkaufen, mehr Interesse für die Band zu wecken, bla bla bla. Aber wenn ich jetzt einen Track veröffentliche, steht nichts dahinter und es ist einfach nur irgendwas. Das ist es, was die meisten Fans nicht verstehen – es gibt eine Planung und es gibt ein Timing. Ich halte also zurück, wer diese Person ist, bis die Zeit reif ist… Das ist es also, was ich allen im Moment sagen will.“
Neuer Sänger, alte Formel
Auf die Frage von Garza, ob der neue Fear Factory-Sänger „emotional“ bereit sei, mit dem unvermeidlichen Widerstand einiger Fans umzugehen, den er nach der Enthüllung seiner Identität bekommen wird, sagt Dino Cazares: „Ich glaube, er ist bereit. Wenn es um Talent geht, ist er sehr bereit. Aber ‚tourneebereit‘ ist etwas ganz anderes. (…) Eine komplette US-Tour kann zwischen vier und sechs Wochen dauern, dann fliegt man nach Europa und macht weitere vier bis fünf Wochen, kommt zurück in die Staaten, macht eine weitere Tour, dann geht man nach Südamerika und macht dort noch ein paar Wochen, dann geht man nach Australien und macht dort noch ein paar Wochen, und dann plant man für das nächste Jahr.“
Der Fear Factory-Gitarrist verrät, dass die „neue Person“ das Tour-Leben zwar bereits erfahren hat, allerdings nicht auf die Art und Weise und in dem Ausmaß, wie man es von den Industrial-Metallern gewohnt ist. Außerdem betont der Musiker erneut, dass die neue Stimme stark derjenigen von Bell ähneln würde. Trotz allem möchte Cazares, dass der neue Fear Factory-Frontmann „seine eigene Identität“ bekommt und Vergleiche mit dem Ex-Sänger ausbleiben.