Metal und Christentum – passt das zusammen? Und ob! Den Beweis dafür präsentiert der reformierte Pfarrer Samuel Hug. Er ist Gründer der Metalchurch, die seit 2012 im Kanton Bern in der Schweiz existiert.
Dort hält er seine Gottesdienste auf eine ganz besondere Art und Weise und predigt über Gott, Metal und die Welt, wie man in mehreren Videos auf dem YouTube-Kanal des gläubigen Metalheads sehen kann.
Mit Bier zum Gottesdienst
In einem kürzlich erschienenen Interview mit jesus.de erklärte der Pfarrer, wie genau man sich das vorstellen darf:
„Unsere Gottesdienst-Band spielt ausschließlich Metal und wir feiern in einem Club. Wir wollen dorthin gehen, wo die Leute schon sind. Hier kann man sich frei bewegen und sich während des Gottesdienstes auch ein Bier holen, wenn man möchte.
Die Gottesdienst-Elemente sind bekannt, wir haben sie nur ,metallisch‘ inkulturiert: Unsere liturgischen Antworten werden zum Beispiel geschrien und nicht leise gemurmelt, die ganze Sprache speist sich aus dem Metal, seinen Worten und Bildern.“
Weiterhin erzählt Hug, dass zu den Gottesdiensten ganz unterschiedliche Menschen erscheinen: egal, welches Alter, ob mit oder ohne Gesinnung, ob Metalhead oder nicht. In der Metalchurch ist jeder willkommen. Kritischen Stimmen heben sie aber dennoch immer mal wieder gegen die kirchliche Metal-Sause.
Aus Überzeugung mit Witz
Und auch, wenn die Metalchurch ihre Bestrebungen aufrichtig verfolgen, findet sich auch eine gewisse Gelassenheit in die Sache ein, wie aus Veranstaltungstitel wie ‘Bibel, Bier und Metal’ hervorgehen:
„Wir machen das aus Überzeugung. Es ist keine Masche, kein ‘Wir tun so als ob’, aber ich würde sagen, wie sonst immer im Leben: Man darf sich selbst nicht zu ernst nehmen.
Es gibt auch Momente wo man über sich selbst lachen kann und soll. In meinen Predigten gibt es die eine oder andere Anspielung auf bestimmte Spitzfindigkeiten aus der Metalkultur.“