Im deutschen Sprachgebrauch wird der Begriff „Depression“ häufig synonym für ein vorübergehendes Stimmungstief verwendet. Dabei handelt es sich bei einer Depression um eine ernst zu nehmende Erkrankung, die ärztlicher oder psychotherapeutischer Behandlung bedarf. Selten ist sie nicht: Allein in Deutschland leiden jede vierte Frau und jeder achte Mann mindestens einmal im Leben an einer Depression. Damit gehört sie zu den schwersten – und am häufigsten unterschätzten – Erkrankungen.
Oft wird diskutiert, ob Kreative häufiger unter psychischen Krankheiten leiden als Normalsterbliche. Wahn soll an Genie grenzen. Jonathan Davis, Jim Root, Mark Lanegan, Alissa White-Gluz – sie alle gehen offen mit ihren Depressionen um und finden in ihrer Musik ein Ventil, um ihre Erfahrungen zu bewältigen. Im Folgenden gehen wir auf fünf Songs ein, die sich textlich mit Depressionen beschäftigen.
Metallica: Emptiness is filling me
In Deutschland begingen laut des Statistischen Bundesamts allein im Jahr 2018 9.396 Personen Suizid. Das sind mehr Menschen, als es Tote im Straßenverkehr, durch Drogen und Mordopfer gab. Ein häufiges Symptom von Depressionen sind Suizidgedanken. Sie machen die psychische Erkrankung lebensbedrohlich. Metallicas ‘Fade To Black’ beschäftigt sich mit dem Leidensweg eines Mannes, der sich nach langen Qualen zum Selbstmord entscheidet.
Korn: These feelings will be gone
‘Fade To Black’ ist einer von scheinbar unendlich vielen Songs, die sich mit Suizidimpulsen auseinandersetzen. Auch ‘Alone I Break’ von Korn ist einer von ihnen. Jonathan Davis bekannte sich schon vor Jahren öffentlich zu seinen Depressionen, Panikattacken und einer posttraumatischen Stressstörung. Er beschreibt: „Es ist, als würdest du mit einer Bleidecke über dir durch die Gegend laufen.“ Davis hatte eine alles andere als behütete Kindheit: Er wurde sexuell missbraucht, in der Schule gemobbt und von seiner Stiefmutter verachtet. Die Musik helfe ihm, seine negativen Emotionen und Gedanken auszudrücken.