Deftones: Warum Stephen Carpenter lieber zu Hause bleibt

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Seit 2022 war Stephen Carpenter nicht mehr mit den Deftones außerhalb der USA auf Tournee. Damals gab er sogleich via Twitter eine Erklärung ab, warum er seine Heimat nicht verlassen wolle. Auch machte er mit kruden Äußerungen, wie dass die Erde eine Scheibe sei, auf sich aufmerksam. Weiterhin zweifelte er stark an der Wirksamkeit von COVID-19-Impfstoffen.

Eine lange Reise

So obskur manche seiner Aussagen dereinst waren, so stecken dahinter offenbar ernsthafte Gründe. In einem Interview mit Rock Feed erläuterte seine Gründe dafür, nicht im Ausland zu touren: „Ihr wisst sicher, dass ich schon eine ganze Weile nicht mehr ins Ausland gereist bin … Es ist ganz einfach: Ich denke, es ist so, dass jeder von uns auf die eine oder andere Weise damit zu kämpfen hat, in ein Flugzeug zu steigen … Als diese Angst aufkam, war das genau zu der Zeit, als die Pandemie begann. Also traf ich diese Entscheidung.“

Dass Angststörungen meist irrational sind, ist vielen wohl bewusst. Jedoch nicht, in welchem Maß und wie sehr sich dies auf Betroffene auswirkt. Stephen Carpenter versucht sich zu erklären: „Es lag daran, dass wir uns auf eine Reise vorbereiteten. Wir wollten zu diesem weit entfernten Ziel reisen und ich dachte: ‚Wenn ich den ganzen Weg zurücklegen muss und dann da draußen festsitze und sie mich dann mit etwas stechen wollen…’ Ich dachte: ‘Das werde ich auf keinen Fall tun.’ Ich meine, das ist verrückt.“

„Es ist Mist!“

„Ich dachte, meine Entscheidung sei einfach. Wie bei all den Ängsten, mit denen ich zu kämpfen habe, glaubte ich: ‘Ich kann dem ein Ende setzen, indem ich es einfach nicht mehr mache.’ Es ist jedoch so, als würde ich verlieren. Und weißt du, es ist Mist! Natürlich möchte ich da rausgehen, Shows geben und mit all den Leuten zusammen sein, die uns unterstützen“, versucht Carpenter seine Gefühlslage darzustellen.

Desweiteren befürchtet Carpenter anscheindend einen weiteren Lockdown oder eine Gefangenschaft. Letztlich bittet er lediglich um Verständnis: „Ich denke, es ist eine Entscheidung, die ich für mich selbst getroffen habe. Es gibt Menschen, die es verstehen und Menschen, die es nicht verstehen. Und für alle, die es nicht verstehen: Vielleicht werden sie es eines Tages tun, ich weiß es nicht. Vielleicht werden sie es nie tun.“

Faire Mittel

Diese Ängste – allen voran die Flugangst – begleiten den Gitarristen wohl schon eine Weile. So habe er sich jedes Mal schlecht gefühlt, wenn es außer Landes ging, jedoch schlichtweg beschlossen, sich nicht mehr so fühlen zu wollen. Seitens seiner Deftones-Kollegen bekomme er vollstes Verständnis: „Sie halten mir den Rücken frei. Gleichzeitig hätten sie mich auch gern dabei. Das ist also nicht die einfachste Sache. Aber ich bin sehr dankbar, dass wir unseren Freund Lance haben, der einspringt und alle meine Teile der Musik übernimmt.“

Er wolle der Band einfach nicht im Weg stehen und gibt das Gitarrenzepter für Auslandauftritte gern an Lance Jackman (Will Haven, Horseneck) weiter. Zudem arbeite er bereits an sich: „Es kann lange dauern, aber ich werde es schaffen.“

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