Dee Snider wird keine weiteren Shows spielen

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Der 67-jährige Sänger Dee Snider kommentierte kürzlich eine Fan-Frage via Twitter, die sich auf eine mögliche Bühnenrückkehr des Twisted Sister-Frontmanns bezogen hatte. Die Frage richtete sich direkt an den Sänger und beinhaltete den Wunsch nach einem Auftritt desselben in der Gegend von Springfield, Illinois, wo der besagte Fan ansässig ist. Am 17. Mai 2022 antwortete Snider: „Heute Abend bin ich Dee Downer. Nein, ich gehe nicht mehr auf Tour. Ich glaube nicht einmal, dass ich noch irgendwelche Shows machen werde. Ich konzentriere mich aufs Schreiben, Regieführen und Produzieren. Sorry man.“

Als ein Fan antwortete: „Das hast du schon mal gesagt… Ich glaube nichts!“, konterte der Musiker mit: „Nun, Twisted Sister haben sich nicht wiedervereinigt…“ Ein anderer Fan schrieb daraufhin: „Und…?“ Woraufhin Snider entgegnete: „Ich würde den Atem nicht anhalten. Twisted Sister haben einander versprochen, nicht wie jede andere Band zu sein, die sich verabschiedet und dann einfach zurückkehrt. Wir hielten so etwas immer für einen schwachsinnigen Pussy-Move (…).“

In einem separaten Tweet fügte er später hinzu: „Um es noch weiter auszuführen… Ich denke, keine Band sollte sich zurückziehen, wenn sie es nicht will. Bleibt für immer; eure Fans wollen nicht, dass ihr geht. Aber sagt nicht Lebewohl, verkauft teure Tickets für das Abschiedsprogramm und den ‚No More Tours‘-Merch… Und kommt dann ein paar Jahre später zurück!“

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Leere Worte?

Die Ruhestand-Rückkehr-Thematik hatte Dee Snider bereits 2020 während eines Interviews mit Ultimate Guitar angeschnitten. Damals sagte er: „Ich denke, es ist Blödsinn. Wenn man Abschied nimmt… Rage Against The Machine lösen sich auf – das ist kein Abschied. Sie haben sich aufgelöst und wieder zusammengefunden, und das ist großartig. Aber wenn man eine Abschiedstournee macht und das ankündigt und Tickets verkauft und ein T-Shirt hat, auf dem ‚No More Tours‘ steht…  Vielen Dank, Ozzy Osbourne, ich habe so eines gekauft – und dann kommt man zurück, das ist Bullshit. Wenn ihr also sagt, ‚Wir ziehen uns zurück‘, nehmen die Leute das nicht mehr ernst. Es ist also wie ein Witz, und ich denke, ein ausschlaggebender Punkt ist, dass diese Künstler nichts anderes zu tun haben. Und das ist mir klar – ohne zu spielen, haben sie keine Karriere.“ Laut Dee Snider sollten auf vermeintlich endgültige Aussagen wahre Taten folgen.

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Die Erinnerung zählt

Bereits im Gespräch bei „Trunk Nation With Eddie Trunk“ erwähnte er, dass er kein Interesse daran haben würde, jemals wieder mit Twisted Sister aufzutreten. „Ich habe mitbekommen, wie die Leute darüber reden, und ich zucke nur mit den Schultern“, sagte er. „Die Vorstellung, mit 100 noch auf der Bühne zu stehen, macht mir Angst. (…) Ich habe mir eine Persona und ein Leistungsniveau geschaffen, mit dem ich mich selbst in die Ecke gedrängt habe. Und es gibt einen Standard, den die Leute erwarten und den ich von mir selbst erwarte. Und ehrlich gesagt habe ich Angst, mich selbst zu verletzen, weil mein Ego zu groß ist, um nicht herumzuprügeln.

Ich habe keine Zukunftspläne. Und allein die Vorstellung eines Haufens schwerfälliger alter Kerle auf einer Bühne… Ich bin von vielen Reunions unbeeindruckt. Ich will keine Namen nennen, aber eine dieser Bands tritt schon viel zu lange nach ihrer Reunion wieder auf. Und sie stehen da an ihren Mikrofonen und bewegen sich praktisch überhaupt nicht. Ich war fassungslos, eine Band zu sehen, die früher omnipräsent und dynamisch war, und jetzt einfach nur wie erstarrt dasteht… Für das Geld ist das nicht die Erinnerung, die die Leute an mich und Twisted Sister haben sollen.“

Mal sehen, ob Dee Snider damit Recht behalten wird.

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