Der Disturbed-Sänger David Draiman hatte via Social Media in den vergangenen Monaten bereits zahlreich mit Negativ-Kritik umzugehen. Der Musiker jüdischer Abstammung bekundete sein Entsetzen über den Nahostkonflikt mehrfach öffentlich und machte dabei seine Pro-Israel-Haltung unmissverständlich klar. Auch auf Twitter möchte Draiman nun wieder aktiv werden, nachdem sein Kanal die letzten sieben Jahr stillgelegen hatte.
Mit „The Jerusalem Post Podcast“ spricht der 48-Jährige über seine Rückkehr zur Social Media-Plattform. „Es ist manchmal schwierig, wenn man weiß, wie viel Feindseligkeit nicht nur gegenüber unserem Volk, sondern auch gegenüber dem Staat Israel besteht, und das hat sich im Laufe der letzten 15 bis 20 Jahre immer weiter aufgebaut und verfestigt. Ich habe im Laufe meiner Karriere und meines Lebens spürbare Veränderungen erlebt, und ich hatte das Bedürfnis, auf einer öffentlicheren Ebene zu den Sozialen Medien zurückzukehren, weil die Dinge so schlimm geworden sind“, erzählt Draiman.
Diskriminierung während der Pandemie
Auf die Frage, was ihm konkret aufgefallen ist und was ihn dazu veranlasst hat, seine Ansichten öffentlich zu teilen, sagt er: „Oh, Gott. Die Anzahl der eklatanten, öffentlichen, unverschämten Angriffe, die in letzter Zeit, vor allem in den letzten drei bis fünf Jahren, stattgefunden haben, haben bei mir wirklich einen Nerv getroffen. Juden werden auf den Straßen von New York City, sei es in Brooklyn oder anderswo, regelmäßig angegriffen.“
David Draiman spricht von einer zunehmenden „Dämonisierung“ jüdischer Personen. Außerdem betont der Disturbed-Frontmann, dass die aktuelle Corona-Pandemie, die den Nährboden vieler Verschwörungstheoretiker darstellt, eine optimale Grundlage sei, „dem jüdischen Volk wieder einmal die Schuld zu geben“. Ferner erwähnt er den zunehmenden Rassismus gegenüber ostasiatisch gelesenen Personen seit Beginn der Pandemie. Draiman spricht von einer sehr „beängstigenden“ Zeit für ihn und seine Familie, die aus genau den „zwei demografischen Gruppen besteht, die derzeit wahrscheinlich am meisten angegriffen werden“. Daher möchte der Musiker nun öffentlich wieder Stellung beziehen.
Draiman fügt hinzu, dass er sich keine Sorgen darüber macht, Disturbed-Fans mit seiner lautstarken Stellungnahme zur Verteidigung Israels zu verärgern. „Zum Glück habe ich in meiner Karriere einen Punkt erreicht, an dem es mich nicht mehr interessiert“, sagt er. „Wenn mich jemand mit Steinen bewerfen will, dann weiß er, dass ich sehr, sehr sorgfältig darauf achte, das, was ich als Musiker tue, von dem zu trennen, was ich als Mensch bin. Und wenn er damit nicht zurechtkommt, dann ist das sein Problem.“