Dave Grohl, Ex-Nirvana-Mitglied und langjähriger Foo Fighters-Sänger, verrät zur Überraschung aller, dass er den inzwischen größten Teil seiner Musiker-Karriere mit extrem schwachem Gehör durchlebt hat.
Howard Stern, einem US-amerikanischen Fernsehmoderator, erzählt Grohl, inwiefern die nahezu vollständige Taubheit sein Leben affektiert. „Wenn wir in einem vollen Restaurant beim Essen nebeneinandersitzen würden, würde ich kein einziges Wort von dem verstehen, was du sagst. Das ist unmöglich. In einem überfüllten Restaurant ist es das Schlimmste“, beginnt er. „Und insbesondere jetzt – während der Coronapandemie – tragen die Leute Masken. Ich lese den Menschen seit zwanzig Jahren die Worte von den Lippen ab. Stell dir vor, ich bin ein Rock-Musiker. Ich bin stocktaub. Ich kann nicht hören, was du sagst.“
Live-Shows und Studio-Aufnahmen
Offenbar nahm Grohl trotz Veranlagung für die Hörstörung selten Präventivmaßnahmen an, die einen Ausbruch derselben potenziell hätten verhindern können. Trotzdem schafft er es, live ohne Hörverstärker aufzutreten, wie er Howard Stern erzählt. Seit 31 Jahren verließe er sich auf einen vertrauenswerten Tontechniker, in dessen Beisein er sich bis heute sicher genug fühlt, um ohne Verstärker auf die Bühne zu gehen. „Das Problem mit den Verstärkern ist, dass man sich total vom natürlichen Klang der Atmosphäre entfremdet. Ich möchte das Publikum hören. Es stört das räumliche Verständnis“, erklärt Dave Grohl.
Auch hinter den Kulissen scheint er glücklicherweise gut zurechtzukommen. „Wenn wir eine Platte aufnehmen und abmischen, fallen mir die kleinsten Dinge auf. Meine Ohren sind noch immer auf bestimmte Frequenzen eingestellt, sodass ich höre, wenn etwas verstimmt klingt. Im Mix kann ich verdammt noch mal alles hören, was wir an dem Song gearbeitet haben.“ Dass Grohl den Arbeitsalltag trotz Handicap offenbar meistern kann ist wohl das Beste an der recht überraschenden Nachricht.