Vom 10. bis 13. November ging im Internet das Metaverse Music Festival über die Bühne. Angesiedelt in der virtuellen Welt Decentraland handelt es sich dabei um ein interaktives Event, das sich rühmt, Musik, Innovation, Kultur und Kreativität zu zelebrieren. Die Macher versprachen 15 verschiedene futuristische Festivalstätten mit Cyberpunk-Flair. Neben Ozzy Osbourne, der mit seinem Ozzfest teilnahm, traten beim Metaverse Music Festival Künstler wie Björk, Soulja Boy und Dillon Francis auf.
Produktenttäuschung
So weit, so gut — auf dem Papier. In der Praxis war das Ganze doch sehr gewöhnungsbedürftig — vorsichtig ausgedrückt. Zunächst geht man bei einem Festival doch davon aus, dass die angekündigten Bands auch tatsächlich auftreten. Klar, das sollte in einer virtuellen Welt geschehen, aber dass die Musiker selbst nur virtuelle Abbilder der echten Künstler sind, darf durchaus als dezent enttäuschende Überraschung gewertet werden. Anstatt richtiger Live-Auftritte der Ozzfest-Bands gab es also irgendwelche Audiomitschnitte (vermutlich aus dem Archiv), wozu dann irgendwelche schlecht animierten Hanseln herum hampelten, womit wir zum nächsten Punkt kommen.
Denn die Optik der gezeigten „Konzerte“ ist brutal aus der Zeit gefallen. Wenn man sich die Metaverse-Shows der Ozzfest-Acts Ozzy Osbourne, Megadeth und Motörhead unten anguckt, wähnt sich zurück versetzt ins Jahr 1996 — so rückständig erscheint die Grafik des Decentralands. Erinnerungen an Computerspieleklassiker wie ‘Sims 2’ oder ‘Duke Nukem’ werden wach. Die Figuren der Protagonisten wirken unfassbar statisch und bewegungsarm — wobei damit der hüftsteife „Prinz der Dunkelheit“ unfreiwillig doch sehr gut nachempfunden wurde. Der Avatar von Lemmy Kilmister reckt zumindest hier und da mal seinen Bass in die Höhe. Wie es geht, hat man in den Pandemiejahren von den Wacken-Machern gesehen: Leibhaftige Bands spielten in einem epischen virtuellen Setting. So etwas in der Art hat man hier dann natürlich auch erwartet, aufgetischt wurde die Sparvariante.
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