Das Metal-Jahr 1983 (Teil 1)

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AC/DC FLICK OF THE SWITCH

Nicht wenige werden das achte international veröffentlichte Studioalbum der Legende unter „entbehrlich“ abgespeichert haben. Schon bei seiner Veröffentlichung bleibt es hinter den kommerziellen Erwartungen zurück und erreicht in den USA „nur“ eine Platinauszeichnung. Wer sich das Album heute mal wieder gibt, wird durch den Druck überrascht, den Songs wie das Titelstück, ‘Rising Power’, ‘Deep In The Hole’ oder ‘Bedlam In Belgium’ entwickeln. Dieses Werk ist definitiv eine Wiederentdeckung wert. (Marc Halupczok)

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Accept BALLS TO THE WALL

Die Solinger Stahlschmiede Accept nennt viele große Hits ihr Eigen – das Titelstück ihrer fünften, auf die Großtaten I’M A REBEL, BREAKER und RESTLESS AND WILD folgenden Platte zählt zweifellos dazu. Auch weitere feierbare Lieder wie ‘London Leatherboys’ oder ‘Losers And Winners’ stehen bis heute in der Setlist der Truppe, während ‘Love Child’ aktuell leider eine untergeordnete Rolle spielt. Auf der von der Ballade ‘Winter Dreams’ beschlossenen und von Michael Wagener produzierten Dreiviertelstunde treten die teutonischen Vorzeigemetaller in klassischer Besetzung in Erscheinung:

Wolf Hoffmann, Udo Dirkschneider, Peter Baltes, Stefan Kaufmann und Herman Frank – Letzterer ist in der Frühphase übrigens nur auf diesem Werk und danach erst wieder ab 2010 in den Credits zu finden. Die Song-Texte stammen von Hoffmanns Ehefrau Gabi aka „Deaffy“; für das zur Veröffentlichungszeit vieldiskutierte Schwarzweißbild auf dem Cover zeichnet der 2015 verstorbene Düsseldorfer Fotograf Dieter Eikelpoth verantwortlich. Es gilt als wahrscheinlich, dass die Kontroverse um sexuelle Inhalte in Wort und Bild den Erfolg des Albums (etwa Gold in den USA) mitbedingte, überdauern wird BALLS TO THE WALL aber wohl hauptsächlich aus musikalischen Gründen.
(Katrin Riedl)

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Slayer SHOW NO MERCY

Noch nicht in Per­fektion, aber es ist alles bereits da: Arayas animalische Schreie, Lombardos meisterliches Schlagzeugspiel, Kings und Hannemans Texte aus der Hölle sowie die typischen Slayer-Riffs. Brian Slagel nimmt die Jungs bei Metal Blade auf, als er sie ‘Phantom Of The Opera’ von Iron Maiden covern hört. Kings Vater steuert Geld für das Debüt bei. Darauf ist der Einfluss von Venom unverkennbar: Die Hintergrundschreie „Evil“ in ‘Evil Has No Boundaries’ sollen bewusst zurückhaltend wirken, als wären sie von Dämonen erschaffen. Dank ihrer Mitwirkung auf Slagels METAL MASSACRE III machen sich die vier Teufel in der Szene schnell einen Namen.

Dies zeigt sich auch bei den Verkaufszahlen: Die Scheibe wird das damals meistverkaufte Album von Slagels Label, obwohl Slayer sofort nach Release auf Tournee gehen und sich nicht richtig auf die Promo konzentrieren können. Von den schmähenden Kerrang!-Kritiken bleiben die Anfang Zwanzigjährigen unbeeindruckt und etablieren sich als die „härteste und schnellste“ Band im Frühachtziger-Metal. Schwächeres Material, also weniger unsterbliche Klassiker, hat nur die B-Seite. ‘The Antichrist’, ‘Die By The Sword’ und ‘Black Magic’ spielen Slayer jedoch bis zum Ende 2019 stetig live. (Florian Blumann)

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Black Sabbath BORN AGAIN

Was macht man, nachdem man sich mit Ronnie James Dio erfolgreich neuauf­gestellt (und den archetypischen Achtziger-Metal-Sound mitdefiniert) hat, aber nach nur zwei Studioalben erneut ohne Sänger dasteht? Man plant einen Supergroup-Coup mit Deep Purples Ian Gillan am Mikro. Ur­sprünglich als Veröffent­lichung abseits des Band-Markennamens intendiert, fügt man sich letztlich doch der Neu-Management-Strategie von Don Arden und präsentiert sich – kurzlebig – als Black Sabbath Mark III. Zur Veröffentlichung ist das letzte Album mit Ur-Drummer Bill Ward ein kommerzieller Erfolg. Obwohl ihm der (berechtigte) klangliche Kritikpunkt des muffigen Mixes bis heute anhaftet, ist BORN AGAIN – nicht allein aus Classic-Hard-Rock-Fanboy-Sicht – kein schlechtes Black Sabbath-Album, sondern eines, dessen Befürworterriege von Cannibal Corpse bis Lars Ulrich reicht.

Analog zum schauerlichen Kotz-Cover (angeblich übergab sich Gillan beim ersten Artwork-Anblick) verleiht die latente Sound-Grobkörnigkeit der Platte einen gefälligen Horror-B-Movie-Gruselfaktor, dessen Qualitäten von Song-Perlen wie ‘Zero The Hero’, dem töften Titel-Track oder ‘Keep It Warm’ untermauert wird. Spätere Bühnenbautenmaßstabmissgeschicke (‘Spinal Tap’-Stichwort: Stonehenge) beiseite, darf man sich – nach dem Fund der lange verloren geglaubten Mastertapes – auf den von Iommi in Aussicht gestellten Remix freuen. (Frank Thießies)

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Exciter HEAVY METAL MANIAC

Sechs Wochen, bevor Metallica mit KILL ’EM ALL ihre Weltkarriere starten, sorgt das kanadische Trio Exciter für Nackenmus. So heavy und schnell spielten zuvor nur Venom. Und deshalb gibt es auch einige, die HEAVY METAL MANIAC (ursprünglich als Demo veröffentlicht) als Urknall des Thrash Metal sehen. Der raue Gesang von Schlagzeuger Dan Beehler und die schneidenden Riffs von John Ricci, gegossen in Perlen wie ‘Cry Of The Banshee’, ‘Rising Of The Dead’ oder den Titel-Song, machen dieses Album unsterblich. (MH)

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Pete Townshend: "Jemand müsste Rick Rubin eine kleben"

Rick Rubin widerspricht sich selbst Während eines Interviews im Podcast Rockonteurs teilte der The Who-Gitarrist Pete Townshend seine Ansichten über Kreativität – und sparte dabei nicht mit Kritik an Star-Produzent Rick Rubin. Besonders stören ihn widersprüchliche Aussagen zur Herangehensweise an das Songwriting. „Man sieht so vieles auf YouTube und Instagram. Leute, die einem vorschreiben, wie man kreativ sein muss“, erklärt Townshend. „Jemand müsste Rick Rubin ab und zu mal eine kleben, weil er uns einerseits sagt, wir sollen machen, was wir wollen, und andererseits uns dann vorschreibt, was wir nicht tun dürfen.“ Rick Rubin gilt als einer der einflussreichsten Produzenten überhaupt…
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