Diese Nachricht erschüttert die Black Metal Gemeinde: Mit dem Hole In The Sky 2011 findet das beliebte Festival in Bergen zum letzten Mal statt.
Zum großen Finale tragen einige Ikonen der norwegischen Szene den schwarzen Höhepunkt des Jahres zu Grabe: Zum letzten Geleit treten Immortal, Mayhem, Enslaved und Satyricon an. METAL HAMMER spricht mit den Totengräbern.
Die erste Frage bei solch einer Ankündigung lautet: warum? „Wir wollen mit dem Festival aufhören, solange wir an der Spitze stehen“, erklärt Veranstalter Torgrim Øyre, der für das Programm verantwortlich ist. „12 Jahre Hole In The Sky sind ein Grund stolz zu sein, aber wir werden älter und es kostet uns sehr viel Zeit.“
Als Katalysator für die Entscheidung wirkt der für den Dezember dieses Jahres angekündigte Umbau des Veranstaltungsorts USF Verftet, lässt Enslaved-Gitarrist Ivar Bjørnson wissen, der gemeinsam mit Gattin Tonje ebenfalls dem Kollektiv der Veranstalter angehört. „Die Rekonstruktion der Halle fühlt sich wie ein Bruch an, mit dem unser Festival zu einem natürlichen Ende kommt“, meint Ivar. „Außerdem ist es schwer, ständig neue Ideen zu entwickeln, die dem besonderen Charakter unseres Fests gerecht werden.“
Das Hole In The Sky war im Jahr 2000 zu Ehren des Bergener Musikers Erik „Grim“ Brødreskift entstanden und wird als Stiftung unter dessen Namen geführt. Daher standen nie kommerzielle Interessen hinter diesem Fest. „Wir mussten nie Kompromisse eingehen, um Geld zu verdienen“, betont Torgrim. Diese Einstellung färbt auf die beteiligten Bands. „Unsere Gage ist nicht der Rede wert“, meldet sich Necrobutcher zu Wort. „Aber die Ehre zum Finale von einem der beiden großen und wichtigen Festivals der norwegischen Black Metal Szene eingeladen zu werden, lässt sich nicht ausschlagen.“
Der Bassist kündigt für Mayhem ebenso einen besonderen Auftritt an wie Ivar für Enslaved und Abbath für Immortal. Mit Immortal als erster Band hat das Hole In The Sky begonnen und mit Immortal als letzter Band wird es enden. „Wir werden das Privileg, noch einmal auf dieser großartigen Untergrundparty zu spielen, gebührend feiern“, verspricht Abbath. „Es ist traurig, dass eine Tradition zu ende geht, aber wir sind stolz darauf, ein Teil davon gewesen zu sein.“ Dass vom METAL HAMMER seit dem Jahr 2005 präsentierte Festival war in der Tat etwas ganz besonderes.
Höhepunkte wie der „Tribut To Quorthon“ (2004) an dem die Großen der norwegischen Szene beteiligt waren, bleiben ebenso unvergessen wie die Freundschaft, die Musiker, Fans und die Beteiligten mit dem Ereignis in Bergen verbindet. „Vielleicht wird sich irgendwann in der Zukunft eine neue Veranstaltung gründen lassen“, weckt Torgrim kurz Hoffnungen, um sie gleich wieder zu zerstören. „Aber noch gibt es dafür nicht einmal im Ansatz einen Plan.“ Damit steht fest: Wer jemals beim legendären Hole In The Sky dabei gewesen sein will, sollte sich jetzt die Karten sichern.