Ihr bekommt METAL HAMMER 10/2019 ab dem 18.09.2019 am Kiosk oder über diesen Link: >>www.metal-hammer.de/as-i-lay-dying<<
Liebe Headbanger,
selten gab es um eine METAL HAMMER-Titelgeschichte vorab so viele Diskussionen in der Redaktion wie in diesem Monat. Darf man Tim Lambesis von As I Lay Dying aufs Cover bringen? Ihm ein Forum bieten, obwohl er den Auftragsmord an seiner Ex-Frau geplant hat? Klar ist natürlich: Jedes METAL HAMMER-Team-Mitglied verurteilt seine Tat. Jedoch: Er hat sie eingestanden und dafür eine Haftstrafe verbüßt. Und so gehen wir jetzt vor, wie wir es auch schon der Vergangenheit getan haben, wenn Musiker straffällig geworden sind (Tchort, Gaahl…). Wir distanzieren uns von dem, was sie getan haben – und doch ist es für eine offene Gesellschaft wichtig, Menschen die Möglichkeit zur Rehabilitation zu geben.
Das gilt nun auch für Tim Lambesis. Er ist wieder ein freier Mann – einer, der anknüpfen will an die Zeit lange vor seiner Tat. Er möchte weiterhin Musik machen – weil es das ist, was er am besten kann, so wie er selbst sagt. Unser Gespräch mit ihm dreht sich jedoch nicht nur darum, wo As I Lay Dying heute musikalisch stehen. Es geht auch darum, ob Lambesis offen zu dem steht, was er getan hat. Und wie er sich öffentlich dazu äußert. Denn natürlich hat er als Frontmann einer international erfolgreichen Band eine enorme Vorbildwirkung – ob er das nun will oder nicht.
In dem Interview, das Matthias Weckmann und ich mit ihm persönlich in München führen konnten, sprechen wir über Reue, Leid und die Schwierigkeit, aus den Trümmern der Vergangenheit etwas Neues aufzubauen. Tim Lambesis steht noch ganz am Anfang. Er ist umgeben von Misstrauen. Auch wir sind zunächst skeptisch, wie wir ihm begegnen sollen. Doch egal, wie wir persönlich zu ihm stehen: Es ist unsere Pflicht als Journalisten, ihn nicht zu ignorieren, sondern ihm Fragen zu stellen – speziell, weil er viele Fans hat. Sie wollen und sollen hören, was er zu sagen hat. Doch anders als in den Sozialen Medien kann sich Lambesis hier nicht aussuchen, wie er präsentiert wird oder was wir von ihm wissen wollen.
Es ist kein angenehmes Gespräch für ihn. Doch er stellt sich der Situation. Das nimmt ihn sichtlich mit; er weint mehrfach während des Interviews, wir unterbrechen sogar für einige Minuten. Hier merkt man: Der Neuanfang ist nicht leicht. Die Aufarbeitung hat gerade erst begonnen, und sie ist schmerzhaft – für alle Beteiligten, sein Opfer, die Familie, die Band-Mitglieder und auch für ihn selbst. Wer Tim Lambesis dabei begleiten möchte, erfährt mehr über diesen langen, harten Prozess ab Seite 18.
Maximum Metal!
Thorsten Zahn
P.S.: Wir haben über zehn Monate lang daran gearbeitet, uns mit Tim Lambesis an einen Tisch setzen zu können. Dafür, dass dieses Gespräch wirklich stattgefunden hat, möchte ich mich ganz persönlich bei Vaughn Lewis (Strong Management), Markus Jakob von Nuclear Blast und vor allem Marco Walzel von Avocado Booking bedanken!
Ihr bekommt METAL HAMMER 10/2019 ab dem 18.09.2019 am Kiosk oder über diesen Link: >>www.metal-hammer.de/as-i-lay-dying<<