Dark Tranquillity: Dystopie und Neuanfang

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Das komplette Interview mit Dark Tranquillity findet ihr in der METAL HAMMER-Augustausgabe 2024, erhältlich am Kiosk oder indem ihr das Heft bequem nach Hause bestellt. Noch einfacher und günstiger geht’s im Abo!

Düstere Philosophie

Der Tod ist nur eines von vielen schweren Themen auf ENDTIME SIGNALS. Das Werk fokussiert sich auf die Schwächen, negativen Seiten und das Versagen der Menschheit. Es geht um Unsicherheit und darum, sich klein zu fühlen, doch zu viel zu wollen; um die Unfähigkeit, schlechte Verhaltensweisen zu ändern sowie um emotionale Distanz und das unabwendbare Ende der eigenen Spezies. Mikael Stannes Ansatz wirkt philosophisch, aber auf bedrückende Weise düster – insbesondere im Vergleich zu MOMENT (2020), welches das Nutzen eigener Möglichkeiten und einen generell optimistischen Blick propagierte. „Ich habe stets versucht, meinen Ton positiv zu halten und die Botschaft zu vermitteln, dass man mit all dem Mist schon fertig wird.

Im Vorfeld der neuen Platte sprachen wir darüber, wie schwierig vieles heute ist, wie sehr alles polarisiert, wo die Welt steht und wie destruktiv wir Menschen agieren. Daraus entstand etwas ziemlich Dystopisches“, resümiert der Texter. „Wir stellten uns vor, wie es wäre, wenn alles vorbei wäre: Wie würden wir neu anfangen, wo sollten wir beginnen, worauf könnten wir verzichten und worauf nicht? Wie würde der richtige Neuanfang aussehen? Das war der Ausgangspunkt. Ich ging durch eine harte Zeit und tat mich schwer, das Positive zu sehen.

Paradox

Schreiben war eine gute Erfahrung, doch es fiel mir nicht leicht. Es fühlte sich richtig an, diese Richtung einzuschlagen, doch je weiter wir kamen, desto düsterer wurde es. Irgendwann stand fest: Das wird kein hoffnungsvolles, erhebendes Werk – vielmehr geht es darum, wie bedrückend die Zeiten manchmal sind und wie niedergeschlagen man sich angesichts der eigenen Hilf- und Ausweglosigkeit fühlt.“ Dabei drückt der Mann mit der ansteckend positiven Bühnenausstrahlung nicht nur die eigene Dunkelheit aus, sondern formuliert seine Texte gerne in der „Wir“-Perspektive, spricht also für Gleichgesinnte oder gar die ganze Spezies. Er erörtert, warum „wir“ die Dinge tun, die wir tun, geht aber auch darauf ein, „was uns spaltet; was unser Interesse erregt und bindet; wie engstirnig wir sind; aber auch, wie beängstigend es sein kann, zu offen zu sein, zu groß zu denken und dabei zu merken, wie klein man ist.

Das Paradoxe daran, mehr wissen zu wollen, aber auch zu fürchten, was man dabei über sich selbst und die Welt herausfindet“, sinniert der Vokalist, der die Verbindung mit seinen Fans und deren Geschichten schätzt. „Es sind persönliche Dinge, die mich umtreiben, aber ich weiß, dass ich mit solchen Empfindungen nicht allein bin. Das Wir macht es leichter, es kompensiert in gewisser Weise Schuld oder Verantwortung. Vielleicht erleichtert es die Sache sogar ähnlich empfindenden Menschen.“

Verändertes Denken

Überraschend konkrete Aussagen für jemanden, der früher oft mit den Inhalten seiner Texte kokettierte und standardmäßig zur eigenen Interpretation aufrief. Hat das Verhandeln von Themen wie Mobbing zum Debüt seiner Nebengruppe The Halo Effect etwa Stannes Blick auf die eigenen Texte und deren Intention verändert? „Vielleicht. Ich fühle mich selbstbewusster beim Texten und in Gesprächen darüber. Früher schrieb ich viel über Persönliches, über das ich nicht reden wollte. Was ich nicht mal mit Freunden teilen will, schreibe ich nieder und verstecke mich dahinter.

Man hofft, dass niemand versteht, worum es wirklich geht, oder nur unterbewusst. Nun drücke ich mich konkreter aus. Mit The Halo Effect wollte ich über etwas schreiben, das die Individuen in der Band erleben mussten. Neue Themen zu verhandeln, inspirierte mich und veränderte mein Denken über die Texte von Dark Tranquillity.“

Wie schwer es war, mit den neuen Dark Tranquillity-Band-Mitgliedern die Balance zu finden, welche tiefgehenden Hintergründe der Song ‘One Of Us Is Gone’ hat und wann Stanne mit seinen verschiedenen Bands und Projekten durcheinanderkommt, lest ihr in der METAL HAMMER-Augustausgabe 2024, erhältlich am Kiosk oder indem ihr das Heft bequem nach Hause bestellt. Noch einfacher und günstiger geht’s im Abo!

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