Es ist kein Geheimnis, dass viele Slipknot-Alben, vor allem früher, in schwierigen Zeiten der Band aufgenommen wurden. Immer wieder kämpften die Mitglieder mit Depressionen, Abhängigkeit und Streit untereinander. VOL. 3: THE SUBLIMINAL VERSES (2004) ist keine Ausnahme; Corey Taylor erinnert sich im Interview mit Revolver daran zurück.
Er erzählt: „Das war so eine ausschlaggebende Zeit in meinem Leben. Mir ging es so schlecht; Ich habe nur noch sehr wenig Erinnerung an die erste Hälfte der Aufnahmen, weil ich die ganze Zeit komplett dicht war.“
Angst und Unsicherheit
Das Album war mit viel Angst verbunden, so der Sänger: „Was für mich noch heraussticht, ist, dass wir vor der Veröffentlichung unsicher waren. Wir waren uns nicht sicher, ob es überhaupt jemandem gefallen würde. Erst als die Leute ‘Duality’ gehört hatten, wurde alles anders.
Wir waren uns nicht sicher, ob alle für ein Album wie dieses überhaupt bereit waren – wir waren nicht sicher, ob wir selbst für ein solches Album bereit waren. Die Aufnahmen haben bei mir solch einen schlechten Geschmack hinterlassen, dass ich die Platte heute noch kaum anhören kann“, verrät Taylor.
Probleme mit Rick Rubin
Der Musiker erklärt: „Vieles davon geht für mich auf Rick Rubin zurück. In meinen Augen hat Greg Fidelman die Scheibe produziert, weil Rubin nie da war. War er einfach nicht. Und wenn er doch mal auftauchte, war es, als interessierte ihn gar nichts.
Für uns war vieles seltsam, weil wir plötzlich nicht mehr nur diese Typen aus Iowa waren; Wir waren Slipknot, und viele Leute klammerten sich plötzlich an uns und versuchten, ihre Blutsaugerhaken in uns zu schlagen. Es war eine heftige Zeit“, erinnert sich der Frontmann.
Sucht und Ausnüchterung
Zu den Tücken der Musikindustrie kamen auch noch persönliche Probleme. Taylor erzählt: „Ich kann mich daran erinnern, dass ich Schreib-Sessions mit Paul (Gray, verstorbener Slipknot-Bassist – Anm.d.A.) in seinem Zimmer hatte, während er noch große Probleme mit seiner Sucht und Abhängigkeit hatte. Währenddessen versuchte ich gerade selbst, trocken zu werden…“
Trotzdem ist sich Corey Taylor dem Erfolg des Albums bewusst: „Wenn ich jetzt auf die riesigen Songs zurückschaue, die auf dem Album sind, ist es verrückt. Momentan eröffnen wir unsere Konzerte mit ‘Prelude 3.0’ und ‘The Blister Exists’, das ist ein großartiger Doppelschlag.“
Mittlerweile kann Taylor immerhin ein wenig Frieden damit schließen: „Ich kann das Album mit anderen Augen sehen und zugeben, dass wir damit wirklich etwas geschafft haben. Damals war ich davon nicht ganz überzeugt.“
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