Corey Taylor hatte selbst mit Suchtproblemen zu kämpfen und kennt daher den Unterschied, ob man mit oder ohne Drogen- beziehungsweise Alkoholeinfluss auf der Bühne steht. Selbiges gilt für das kreative Arbeiten an Songs oder Texten. Der Slipknot– sowie Stone Sour-Frontmann fühlt sich mit seiner Abstinenz deutlich besser.
Ob es nun Legende oder Wahrheit ist – oder gar von Person zu Person verschieden –, lässt sich nicht eindeutig belegen. Doch Corey Taylor hat eine klare Meinung dazu. „Ich denke, das wird von denjenigen Musikern behauptet, die selbst süchtig sind. Sie wollen andere glauben machen, dass es ohne chemische Hilfsmittel schwieriger sei, kreativ zu sein.
Doch das ist die Sprache von Drogenabhängigen, denn auch ich habe so geredet, als ich noch drauf war. Ich war davon überzeugt, dass ich ohne mindestens einen Drink nicht performen kann. Aus diesem einen wurden dann zwei. Und dann die halbe Flasche. Das ist Abhängigkeit.
Kein Missionar
Deshalb denke ich, dass das ein Mythos von Süchtigen ist, die nach Gründen suchen, um ihre Abhängigkeit rechtzufertigen. Das ist so leicht, ganz besonders, wenn man sich an all den Spaß erinnert. Aber all das hat nichts damit zu tun, ein Album zu machen. Mit dem Schreiben, Performen und seine eigenen Möglichkeiten zu nutzen.“
Taylor erinnert sich, zweimal ziemlich dicht im Studio gewesen zu sein. „Das war überhaupt nicht gut, ich konnte nichts mehr kontrollieren. Als ich mir die Sachen dann später anhörte, dachte ich nur: ,Oh Gott, das klingt ja schrecklich. Warum hab ich das getan?‘ Seither versuche ich, den Leuten diesen Irrglauben auszureden.“
Doch Taylor will nicht den Missionar spielen. „Wenn jemand denkt, es ist gut so, okay, soll er so weitermachen. Wenn es für jemanden funktioniert, bitte. Ich versuche niemanden, von meiner Meinung zu überzeugen. Jeder soll machen, wie er mag, aber ich denke eben so. Man muss nicht voll oder auf Drogen sein, um kreativ zu sein oder eine gute Zeit zu haben.“