Chad Gray spricht über seinen Entzug

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Einen Entzug zu machen, ist niemals leicht. Das Problem erst einmal zu erkennen, vermutlich noch viel schwieriger. So erging es auch Chad Gray, seines Zeichens Sänger von Mudvayne und der Supergroup Hellyeah. In einem Interview mit dem ʻScandalous Podcastʼ sprach er über diesen schweren Weg und sehr persönliche Details.

Oma ist die Beste

Alles begann im zarten Alter von 13 oder 14 Jahren. Zwar erinnert sich Gray nicht mehr genau daran, welches alkoholische Getränk er zu sich nahm, doch sei es ihm wirklich schlecht ergangen – vielleicht sogar dem Tode nah. „Es half gegen die Schmerzen. Und wegen all der verrückten Scheiße, die ich durchgemacht hatte, gab mir das Selbstvertrauen. […] Dieser Aspekt gefiel mir, also wurde ich süchtig danach.“

Auslöser sei die Trennung von seiner Großmutter gewesen, die ihn als Kind bei sich aufgenommen hatte: „Ich bin in der Scheiße aufgewachsen und meine Großmutter, die die Liebe meines Lebens war, hat mir geholfen, da rauszukommen. […] Dann wurde ich sehr weit von ihr weggebracht, und wir waren beide am Boden zerstört. Ich war ihr kleiner Junge; ihre ganze verdammte Welt. Und sie war meine. […] Ich hatte eine Art Liebe um mich herum, die ich schon lange nicht mehr gespürt hatte.“

Nicht willkommen

Igrendwann sei Chad Gray einfach außer Kontrolle geraten, was ihm im Nachhinein sehr unangenehm zu sein scheint: „Du kannst jeden fragen – in diesem Geschäft oder wo auch immer –, der mich am Ende meiner Trinkzeit kannte. Ich war der Typ, den du nicht zu deiner Party einladen wolltest, weil ich wahrscheinlich in dein Haus gekommen wäre und dir verdammt noch mal alles umgetreten hätte und vom Tisch gesprungen wäre. Ich war einfach verrückt.“ Der Beginn seiner musikalischen Laufbahn habe das Ganze noch verschlimmert, wie er weiter berichtet: „Dann stieg ich in eine Band ein, und wir fingen an zu touren […] Ich habe diesen verdammten Lebensstil einfach umarmt: trinken, so viel ich konnte, ein paar Drogen… Es wurde immer mehr.“

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Der Wendepunkt sei gekommen, als er realisierte, wie ihm nahestehende Menschen ihn betracheten: „Es war wie ,Ich bin fertig mit dir. Ich werde nicht zusehen, wie du dich mit Alkohol umbringst. Du wirst alleine sterben. Du wirst allein sein. Du wirst alles verlieren wegen dem, was du tust. Du wirst alles verlieren.‘ Und in diesem Moment dachte ich: ,Scheiß drauf! Ich bin fertig.‘ Und ich habe es geschafft. Ich habe aufgehört.“

Meilenstein

Im vergangenen September sprach Gray erstmals über im ʻEverblack Podcastʼ dieses sensible Thema und erzählte voller Stolz: „Ich habe bisher noch nicht wirklich darüber gesprochen, weil ich kein Fan von Fanfare bin. Aber ich bin jetzt seit zwei Jahren nüchtern. Ich habe gerade meine Zwei-Jahres-Marke bekommen.“

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Auch wenn noch viel Arbeit vor ihm liege, so habe er einen Weg für sich gefunden: „Bin ich heute besser als vor zwei Jahren? Absolut. Das weiß ich ganz sicher. Aber ich muss noch viel an mir selbst arbeiten und meine Therapie besteht darin, diese Gedanken aufzuschreiben und sie zu erschaffen und zu verbinden. Es hilft mir, offen und ehrlich zu sein; zu wissen, dass ich eine Verbindung zu jemandem aufbauen und jemandem helfen werde. Und das ist der Grund, warum ich weiterhin Musik machen möchte.“


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