Vor dem Ramones-Museum in Berlin tummelt sich eine kleine Menschentraube. Egal, ob junger Metal-Hörer samt Mama, hübsch zurechtgemachte Mädels oder lässige Hobby-Musiker: Sie alle sind aus einem bestimmten Grund hier: Bullet For My Valentine laden zum Event der ganz besonderen Art. Einmalig und exklusiv dürfen ausgewählte Gäste heute das neue Album der Waliser anhören und im Anschluss die Band mit Fragen löchern. Ein Bierchen vorab nimmt die Nervosität – schließlich hat geneigter Fan nicht jeden Tag die Gelegenheit, seinen Idolen so nahe zu sein.
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Absolute Verschwiegenheit
Natürlich müssen bei Betreten der Location alle aufnahmefähigen Geräte abgegeben werden. Zudem unterschreibt jeder Gast eine Art Verschwiegenheitserklärung. Kein einziges Detail soll vor der offiziellen Ankündigung der Platte an die Öffentlichkeit geraten. Schnell ist der kleine Raum gefüllt. 25 Fans konnten durch eine Aktion auf Sozialen Netzwerken den Zutritt zu dieser intimen Veranstaltung gewinnen. Zusätzlich durfte jeder eine Begleitperson mitnehmen.
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Einmalig und exklusiv
In kleiner Runde starten bereits die ersten Diskussionen über zurechtgelegte Fragen; dann geht es auch schon los: „Jetzt, da wir unsere Handys abgegeben haben – fühlt ihr euch auch nur wie halbe Menschen?“, eröffnet Moderatorin Kate Kaputto – wie gewohnt charmant – die Veranstaltung. Sie wird heute durch den Abend führen und weist alle noch einmal auf die Exklusivität der ganzen Sache hin. „Bullet For My Valentine hätten das auch in England oder den USA machen können – aber sie sind hier in Berlin, bei euch. Ihr seid weltweit die Ersten, die das Album hören dürfen.“ Große, strahlende Augen bei allen Wartenden. Die Botschaft ist angekommen.
Liebe in der Luft
Bevor die ersten Töne des Openers ‘Leap Of Faith’ erklingen, betreten Sänger Matthew Tuck und Neu-Schlagzeuger Jason Bowld die kleine Bühne. Matts Aussage „Wir lieben Berlin“ kontert ein Gast keck mit den Worten „und ich liebe dich“. Lachen auf beiden Seiten – das Eis ist gebrochen. Anschließend lauschen alle Ohren der neuen Platte von Bullet For My Valentine. Der Titel wird heute noch nicht enthüllt – den beiden Musikern fällt es sichtlich schwer, das Geheimnis zu bewahren. Doch was die Leute musikalisch serviert bekommen, scheint zu gefallen; bedachtes Mitwippen und anerkennendes Nicken sind Anzeichen dafür.
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Stilwechsel
Wesentlich elektronischer und modern präsentieren sich alle elf Songs. „Wir machen mit dem Album einen Schritt in eine andere Richtung. Stillstand ist nicht gut für die Zukunft der Band. Unsere Essenz und Leidenschaft ist aber noch immer die gleiche“, verrät Matt im Anschluss. Alte Fans durch ihren neuen Stil zu verlieren, davor haben Bullet For My Valentine keine Angst. „Man muss sich als Band immer wieder neu definieren“, bestätigt Schlagzeuger Jason. „Ich gebe euch das, was ich geben kann“, fügt Matt hinzu und erntet dafür zustimmenden Applaus.
Offen und ehrlich
Teils auf Englisch, teils auf Deutsch stellen die Anwesenden ihre Fragen. „Ich bin ein bisschen nervös“, entschuldigt sich eine junge Zuhörerin, obwohl sie ihre Frage besser formuliert und durchdacht hat als mancher Journalist. Der kleine Kreis schafft es sogar, den Künstlern ein paar persönliche Details zu entlocken. „Es ist das ehrlichste Album, das ich je geschrieben habe“, verrät Matt, und spricht offen über seine gescheiterte Ehe. Auch das Leben eines erfolgreichen Musikers besteht nicht immer aus eitel Sonnenschein. Die neue Platte stelle ein Ventil für Negativerfahrungen wie diese und damit einhergehende Gefühle dar. Bullet For My Valentine werden heute greifbar; da ist ein kleines Stück Verbundenheit.
Ausklang
Diese Verbundenheit resultiert in der abschließenden Foto- und Selfie-Session. Egal, ob fachliche Debatten zu Albumdetails unter vier Augen oder zahlreiche gemeinsame Schnappschüsse – die Fans zeigen keinerlei Hemmungen. Zwei davon haben sogar eine Gitarre mitgebracht, die sie von Matt und Jason signieren lassen. Es wird reichlich geplaudert und gelacht, bevor der Abend allmählich sein Ende findet. Für Matt und Jason steht am darauffolgenden Tag ein langer Interview-Marathon an. Was uns die beiden dort zu ihrer Platte GRAVITY – jetzt dürfen wir es verraten – erzählt haben, erfahrt ihr ab dem 20. Juni in unserer Juli-Ausgabe des Metal Hammer.
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