Interview

Bruce Dickinson: Inspiration zwischen Leben und Tod

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Das komplette Interview mit Bruce Dickinson findet ihr in der METAL HAMMER-Februarausgabe 2024, erhältlich am Kiosk oder indem ihr das Heft bequem nach Hause bestellt. Noch einfacher und günstiger geht’s im Abo!

Was ist das „Mandrake Project“? Zu viel, um in einem Album erzählt zu werden. Und zu viel für ein Interview. Erst recht, wenn der Kopf hinter dem Großprojekt nicht aufhört, zu arbeiten und beim Erzählen vom Hundertsten ins Tausendste kommt. Bruce Dickinson ist in seinem Redefluss und Gedankenstrom kaum zu bremsen – und man möchte ihn auch gar nicht unterbrechen, wenn er begeistert von Songwriting­sessions mit Produzent und Gitarrist Roy Z berichtet (und Zeilen und Riffs vorsingt), von Inspirationen aus Comics und auf Friedhöfen sowie unwahrscheinlichen Lockdown-Weggenossen, durch deren Mitwirken THE MANDRAKE PROJECT zu mehr als einem Album werden konnte.

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Fast scheint es, als wäre das erste Soloalbum des Iron Maiden-Sängers seit 19 Jahren nur Beiwerk zum dunklen Fantasy-Universum, welches Dickinson rund um die Charaktere Dr. Necropolis und Professor Lazarus sowie die Frage nach Leben und Tod entwickelt hat. Doch sind die zehn neuen Songs integraler Bestandteil des Geflechts, welches sich bis zurück zum 1997er-Solowerk ACCIDENT OF BIRTH spannt, eng mit der William Blake-Verneigung THE CHEMICAL WEDDING (1998) verwoben ist und Wiedergutmachung für ‘Bring Your Daughter… To The Slaughter’ (vom Iron Maiden-Album NO PRAYER FOR THE DYING, 1990) leistet.

Theatralisch-tragisch

Nicht jeder Song auf THE MANDRAKE PROJECT hat eine direkte Verbindung zur übergreifenden Story: ‘Face In The Mirror’ beschäftigt sich theatralisch-tragisch mit Alkoholsucht, und ‘Sonata’ will sowohl dunkles Märchen als auch feministisches Manifest sein. Wir lenken das Gespräch mit dem frisch (wieder) verheirateten Sänger als Stichwortgeber durch das thematische Dickicht – und beginnen ganz vorne.

METAL HAMMER: Bruce, um die Chronologie aufzuräumen: Wann hast du das Album geschrieben, aufgenommen und produziert?

Bruce Dickinson: 2014 kam ich wieder mit Roy zusammen, um ernsthaft daran zu arbeiten. Wir haben uns angesehen, welche Songs wir seit Urzeiten liegen hatten, und einige rohe Demos erarbeitet. Das Problem ist, dass unsere Demos immer auf einem Album landen; wir verlieren nie etwas komplett, irgendetwas hat immer Bestand. Wir hatten unter anderem die Tracks ‘Resurrection Men’ und ‘Rain On The Graves’; erst später entdeckte ich ‘Sonata’ wieder – das ist über zwanzig Jahre alt! Ich hatte völlig vergessen, dass wir das eines Abends nur zum Spaß aufgenommen hatten.

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‘Eternity Has Failed’ ist in der Iron Maiden-Version ‘If Eternity Should Fail’ (THE BOOK OF SOULS, 2015 – Anm.d.A.) nun seit beinahe zehn ­Jahren draußen und war sozusagen der erste Hör­eindruck von THE MANDRAKE PROJECT. Das Stück ist zentral für das Album! Wie war sein Weg von deinen Soloplänen zu Iron Maiden und zurück?

BD: ‘If Eternity Should Fail’ sollte ursprünglich der Titel-Song des Albums werden. Es stammt aus einem Marvel-Comic, nämlich von einer ‘Doctor Strange’-Episode gleichen Namens. Ich hatte schon darüber nachgedacht, einen Comic zu machen – nur einen einzelnen, um ein cooles Extra zum Album zu haben, nachdem ich schon die Comic-Cover von Iron Maiden für unter anderem THE FINAL FRONTIER vorgeschlagen hatte und klasse fand.

Gut gegen Böse

Also dachte ich, wenn es einen Comic gibt, braucht es eine Geschichte – aber welche soll es sein? Ich schrieb einen ganz simplen Entwurf der Geschichte nieder, der auf dem Titel-Song von ACCIDENT OF BIRTH beruht: Es geht um einen Typen, dessen totgeborener Bruder sich in der Unterwelt, im Limbus, befindet. Er selbst hin­gegen lebt und quält sich mit der Frage, warum er überlebt, warum Gott ihm das angetan hat, und dass er seinen Bruder wiedersehen möchte. Weitergedacht: Was wäre, wenn es eine Erfindung gäbe, die seinen Bruder zurückbringen könnte?

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Ich entwickelte also zwei Charaktere, Dr. Necropolis und Professor Lazarus, die beide unterschiedliche Vorstellungen davon haben, was man mit solch einer Erfindung anstellen könnte – der eine ist der Gute, und der andere will viel Geld und Macht damit erlangen. So viel zur ursprünglichen Idee für den einen Comic. Er ist sehr Marvel-artig: Gut gegen Böse. Nun überlegte ich: Wenn es ein Album mit einer Geschichte sein soll, dann sollte es so etwas wie eine Erzählstimme geben. Die packte ich einfach ans Ende des Demos, um zu sehen, wie es klingt. Steve (Harris, Iron Maiden-Bassist – Anm.d.A.) hörte das und meinte, ihm gefällt es, und ob wir das für das Maiden-Album verwenden könnten.

Anderer Dreh

Ich meinte, warum nicht, ich weiß sowieso nicht genau, wann ich Zeit habe, mich um das Soloalbum zu kümmern; und so oder so kann ich das Stück neu aufnehmen. Damals landete ‘Bring Your Daughter… To The Slaughter’ auf dem Maiden-Album, aber schaffte es nirgends sonst mehr hin (ursprünglich veröffentlichte Dickinson das Stück auf dem ‘A Nightmare On Elm Street 5’-Soundtrack und wollte es auf sein Solodebüt TATTOOED MILLIONAIRE (1990) ziehen – Anm.d.A.). Doch es gab keinen Grund, meinen Song nicht später mit einem etwas anderen Dreh neu aufzunehmen.

Welche Ideen hinter dem Comic stecken, wie er umgesetzt wurde und weshalb THE MANDRAKE PROJECT eine eigene Welt darstellt, lest ihr in der METAL HAMMER-Februarausgabe 2023, erhältlich am Kiosk oder indem ihr das Heft bequem nach Hause bestellt. Noch einfacher und günstiger geht’s im Abo!

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