Bruce Dickinson war einst ein vehementer Befürworter des Brexit. Nachdem der Iron Maiden-Sänger die Konsequenzen des EU-Austritts für britische Bands erkannte, kritisierte er jedoch die Umsetzung. Nun hat der 65-Jährige im Interview mit France 24 dafür plädiert, dass sich Großbritannien wieder auf die Europäische Union einlässt. Die Frage an ihn zielte eigentlich auf die Hindernisse ab, die junge Metal- und Hard Rock-Bands überwinden müssen, wenn sie ihren Durchbruch schaffen wollen.
Pragmatismus über Dogmatismus
Hierbei führte Bruce Dickinson an: „Die Tragödie nun ist die Gesetzgebung und Besteuerung zwischen den Regierungen und der EU. Die großen Bands haben Buchhalter, die sich um die Steuern und all das kümmern können, aber kleine Bands eben nicht.“ Laut Dickinson würden 20 Prozent der Band-Einnahmen als Steuer fällig. „Eine Gruppe, die 500 Euro für eine Show gezahlt bekommt, kann es sich nicht leisten, dass man ihr 100 Euro wegnimmt.“ Zugleich gebe es einen Mangels an Liveclubs, in denen kleine Formation auftreten könnten. Zudem müssen eine Revolution bei den Streaming-Tantiemen stattfinden.
Darauf angesprochen, dass es nicht einer gewissen Ironie entbehrt, dass Bruce Dickinson 2016 für den Brexit gestimmt hat, aber jetzt aber selbst im EU-Mitgliedsland Frankreich lebt, erwiderte der Musiker: „Ja, ja, ja… Nein, ich bin ein in Frankreich lebender Brite, weil ich das darf, weil ich eine Französin geheiratet habe.“ Des Weiteren versuchte Bruce noch zu ergründen, warum die Mehrheit der Briten für den Brexit gestimmt habe. Dies habe mitunter damit zu tun, dass Großbritannien eine Insel sei. „Das Problem mit der EU war, dass sie entschieden haben, dass eine Größe auf alles passen muss. Daher sind wir ausgestiegen. Sollte sich Großbritannien wieder auf die EU einlassen? Ja, absolut. Aber es sollte auf Pragmatismus fußen und nicht auf Dogmatismus.“
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