Im März 2021 sprach Korn-Gitarrist Brian „Head“ Welch bereits im Podcast „No Fuckin‘ Regrets With Robb Flynn“ über seinen damaligen Band-Ausstieg, seine Drogensucht und das Ende seines missbräuchlichen Konsums durch seinen neu entdeckten Glauben.
Auf Flynns Frage, ob die Religion damals Welchs „neue Sucht“ geworden wäre, antwortete er: „Das Verrückte ist, dass ich eine Erfahrung mit etwas aus einer anderen Dimension gemacht habe. Und es war nicht die Religion – in die Kirche zu gehen und ein guter Mann zu sein – es war, als ob ich spürte, wie etwas in mein Haus kam, und ich kann es bis heute nicht erklären. Aber ich glaube, dass es Christus war, der etwas in mir ausrichtete. Das war also real, sehr real. Aber ja, ich glaube, ich bin damit zu weit gegangen. Ich war davon besessen, so wie ich von den Drogen besessen war. (…) Und ich musste da rauskommen und Normalität finden, denn es gibt nichts Schlimmeres als eine verdammt nervige religiöse Person, die es einem einfach in den Hals schiebt – es gibt nichts Schlimmeres als das. (…)
Und seit Jahren kommen diese Christen außerhalb von Korn-Konzerten zu uns und sagen, Korn sei des Teufels und all das. Es ist verrückt – es ist eine verrückte Sache. Aber ich bin einfach froh, dass ich es überstanden habe. Und ich bin froh, dass ich jetzt der bin, der ich bin, und dass ich Frieden und Ruhe für meine Seele habe. Ich fühle mich sehr ausgeglichen und bin mit mir im Reinen.“
Holy Korn
Auf die im März getätigten Aussagen während Robb Flynns Podcast erntete der Musiker haufenweise Online-Kritik, sodass er sich kürzlich dazu entschied, ein Video auf seinem YouTube-Kanal hochzuladen, in dem er seine Haltung erklärt und rechtfertigt. Das Video trägt den Titel ‘Am I Still A Christian?’ und soll in erster Linie darauf hinweisen, dass sich Welch dem christlichen Glauben nicht gänzlich entzogen hat.
In dem dreiminütigen Clip erklärt er: „Als ich Christ wurde, befand ich mich gerade auf dem Weg, von den Methamphetaminen loszukommen. Ich hatte eine eindrucksvolle Begegnung, in der Gott sich mir offenbarte. Ich wusste nicht, wie ich reagieren sollte und war einfach übereifrig. Dann war ich unausstehlich mit meinem Glauben, und es dauerte eine Weile, bis ich mich wieder beruhigt hatte. Das ist alles, was ich mit dem Podcast mitteilen wollte.
Ich teile immer noch meinen Glauben und meine persönlichen Geschichten, die ich durchgemacht habe, allerdings auf eine nicht-religiöse Weise, wie ich finde“, fährt er fort. Welch erklärt, dass er versucht, weiterhin spirituell zu sein, doch nicht auf eine Art, die droht, ins Fanatische abzudriften. Noch immer spricht er von seiner „Beziehung zu Gott“ und über den inneren Frieden, den er dadurch spürt. Dass solche Aussagen Kontroversen aufwerfen, ist ihm offenbar bewusst. Trotzdem hofft er, dass die Menge ihn anhört und versucht, ihn zu verstehen.