Schlagzeuger unter den Opfern
Wie das österreichische Nachrichtenmagazin Der Standard.at berichtet, ist die Zahl der Todesopfer bei der Brandkatastrophe im Club „Colectiv“ in der rumänischen Hauptstadt Bukarest auf 45 gestiegen. Unter den neuen Opfern ist auch der Schlagzeuger der Band Goodbye To Gravity, während dessen Show das Feuer ausbrach. Wie Blabbermouth berichtet, starb der Musiker während des Versuchs ihn in eine Spezialklinik in der Schweiz zu verlegen. Kurz nach dem Start des Flugzeugs hätte sich sein Zustand rapide verschlechtert und er habe nach 17 Minuten Flugzeit einen Herz-Atem-Stillstand erlitten. Die Maschine sei noch nach Bukarest zurückgekehrt, wo der Schlagzeuger verstarb.
Verletzte verlegt, Behörden überfordert
Während die beiden Gitarristen der Band noch während des Feuers ums Leben kamen, befinden sich Sänger Andrei Galut und Bassist Alex Pascu derzeit mit teils schweren Verbrennungen in Behandlung. Insgesamt befinden sich noch 95 Opfer des Brandes in Krankenhäusern in und um Bukarest, von ihnen sollen noch 36 weiterhin in kritischer Verfassung befinden. Weitere 18 Verletzte wurden in Spezialkliniken außer Landes gebracht. Zudem mehren sich die Berichte, die Erstversorgung der Verbrennungsopfer sei nicht optimal verlaufen, die Krankenhäuser sollen mit der Zahl der Verletzten überfordert gewesen sein. Gleichzeitig hätten es die Behörden verpasst, schnell genug um internationale Hilfe zu bitten.
Bürgermeister festgenommen
Nachdem kurz nach dem Feuer bereits die Betreiber des Clubs festgenommen worden waren, wurde jetzt laut Medienberichten auch der zuständige Bezirksbürgermeister wegen des Vorwurfs des „Amtsmissbrauches“ in Gewahrsam genommen. Der dramatische Ablauf sowie die hohe Opferzahl des Feuers, das durch unerlaubte Pyro-Effekte während der Show von Goodbye To Gravity ausgelöst wurde, soll durch das Ignorieren von Brandschutzbestimmungen, fehlendes bzw. falsch ausgebildetes Personal sowie mangelhafte Kontrollen und die Bestechung von Behörden begünstigt worden sein.
Die gesamte Regierung des Landes war nach Massenprotesten zurückgetreten, die sich gegen die im Land grassierende Korruption wendeten. Eine landesweite Untersuchung hatte teils dramatische Nachlässigkeiten bei der Einhaltung von Regularien und Verordnungen in Veranstaltungsräumen, Clubs, Discos und Stadien im ganzen Land ans Licht gebracht.