Für die schon schlafenden Musiker war es ein unschönes Erwachen, als sie auf dem Weg von Graz nach Mailand plötzlich durch ein Feuer im Bus geweckt wurden. Glück im Unglück: der Bus kam grad an einer Tankstelle vorbei.
Was genau sich abspielte, erzählen Die Apokalyptischen Reiter selber in einem Blog-Eintrag:
„29.09. GRAZ – SEIFENFABRIK….
Was soll das für ein verrückter Tag werden. Es geht recht unspektakulär los. Schönes Wetter, schöner Club, lecker Essen. Der Tag geht so dahin, das Aufregendste, was passiert ist der permanente Zusammenbruch des Wifi-Netzes jede Stunde. Stecker raus, Router fährt neu hoch und schon kann es weitergehen. Die Netzgemeinde atmet gemeinsam durch.
Die Show dann der helle Wahnsinn, Graz feiert, wir haben 10 Seemannsbräute auf der Bühne, sind zwar nach der Show sehr geschafft aber happy. Zumindest reicht es noch dazu, ein Tänzchen auf dem Tisch zu wagen. Danach quick load in und auf nach Mailand. 700km, Italien wir kommen.
Ich leg mich hin, zieh mir zum Einschlafen noch die neue Immortal rein als plötzlich lautes Geschrei im Bus losgeht. „The Bus is burning! Get out of your beds“. Hä, solche Scherze in der Nacht sind gar nicht lustig. Ich ziehe den Vorhang zur Seite und mit trifft es wie ein Schlag. Überall Qualm, es stinkt verbrannt, echtes Chaos. Raus, raus, raus. Draußen Chaos pur, Feuer schlägt aus dem Motorraum, mit Feuerlöschern versuchen wir den Brand einzudämmen. Was für ein Glück, dass noch nicht alle im Bett waren. Diejenigen, die noch vorn bei Max saßen, bemerken nämlich irgendwann einen komischen Geruch nach verbrannter Plastik.
Der Motor geht aus, der Rauch wird immer schlimmer, nennt es Zufall, Schicksal oder Fügung, aber genau in dem Moment kommt eine Autobahnraststätte. Ohne die zusätzlichen Feuerlöscher der Raststätte wäre uns der Bus vor den Augen vermutlich abgefackelt. Alle sind komplett durch den Wind, eine Mischung aus Schock, Freude und Wahnsinn. Niemand wagt/darf zurück in den Bus. Da drin hat sich eine beißende Qualmmischung verfangen. Die Feuerwehr kommt. Mit neun Löschzügen. Wasser frei. Als die Brandgefahr endgültig gebannt und der Rauch weg ist, können wir endlich unsere Sachen aus dem Bus rausholen.
Licht geht keins mehr, mit Taschenlampen werden eilig alle Klamotten irgendwie in die Taschen gestopft. Erstmal alles raus. Die Polizei kommt. Das Fernsehen. Es sieht auf der Raststätte aus wie auf einem Basar. Überall Klamotten und Taschen, Instrumente, Boxen, Kisten. Und 22 unfreiwillige Nachtschwärmer. Keine Frage, die Show in Mailand morgen können wir vergessen, zumindest Swashbuckle, Unleashed und die Reiter. Shit. Aber es hätte wahrlich schlimmer kommen können.“
Den Rest des Blog-Eintrags findet ihr hier, Bilder vom Heidenfest in Hamburg weiter unten.