Alexx Stahl ist nicht mehr Mitglied von Bonfire. Der Sänger hat jüngst seinen Ausstieg bei der bayerischen Hard Rock-Gruppe verkündet, weil die Band politisch Stellung bezogen hat. Und zwar für die Ukraine. Konkret geht es um das neue Video der Formation, das sich um Kriegskinder dreht (siehe unten). Laut Stahl habe man eine Absprache getroffen, dass für keine Seite Partei ergriffen werde. Nachdem sich Bonfire nicht daran gehalten haben, sei die Vertrauensbasis zerstört, und er könne sich anders, als den Schlussstrich zu ziehen.
Im kompletten Wortlaut sich sich das Statement von Alexx Stahl hierzu wie folgt: „Mit großem Bedauern muss ich heute leider meinen Ausstieg bei Bonfire bekanntgeben. Heute hat die Band ein Video veröffentlicht, dass wir mit der Thematik Kriegskinder gedreht haben. Wir haben uns am Tag des Videodrehs darauf geeinigt, dass wir keinerlei Partei ergreifen werden, sondern einfach nur einen Song und ein Video über das Schicksal der Kids machen. Mir ist das persönlich sehr wichtig. Entgegen dieser Vereinbarung wurde das Video heute veröffentlicht und mit einseitiger Kriegspropaganda als Infotext beworben. Auf meine Frage, warum sich nicht an die für mich sehr wichtige Vereinbarung gehalten wurde, kam leider keine Einigung zustande.
Unpolitisch aus Prinzip
Ich habe niemals und werde mich auch niemals für einseitige Kriegspropaganda missbrauchen lassen. Das habe ich mehrmals mehr als deutlich gemacht. Jeder Krieg hat immer mehrere Väter. Und ich empfinde es als scheinheilig, was hier seit Monaten in Politik und Medien geschieht. Es ist eigentlich auch kein Problem, unterschiedliche Meinungen zu einem Thema zu haben. Wenn dies innerhalb einer Band geschieht, auch nicht. Man muss das Thema dann einfach nur raus lassen aus der Musik. Denn das ist alles, um das es gehen sollte — die Musik. Ich war niemals politisch und werde es auch nie sein.
Ich bin mit Herzblut Musiker, nicht mehr und nicht weniger. Ich kann es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, mich an Kriegspropaganda jeglicher Art zu beteiligen. Weder für die Ukraine, noch für Russland. Bonfire waren für mich Familie, und es tut mir sehr leid. diesen Schritt tun zu müssen. Ich habe unheimlich gern mit den Jungs gerockt oder auch mit Hans im Studio gearbeitet. Umso unverständlicher für mich, dass mein wichtiges Anliegen nun kläglich missachtet wird. Ich kann das nicht akzeptieren, und die Vertrauensbasis wurde damit zerstört. Ich wünsche Bonfire alles erdenklich Gute und ich bin auch gern bereit, noch die im Spätjahr anstehenden Shows zu spielen, damit genügend Zeit ist, einen neuen Frontmann zu finden.“ Wie man bei diesem Thema neutral bleiben soll, sei dahingestellt.
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