Das komplette Interview mit Bob Ezrin findet ihr in der METAL HAMMER-Novemberausgabe 2024, erhältlich am Kiosk oder indem ihr das Heft bequem nach Hause bestellt. Noch einfacher und günstiger geht’s im Abo!
Im HEAVY LIFTING-Erscheinungsjahr 2024, demselben Jahr, in dem mit MC5 auch die Schöpfer des 1968er-Proto Punk-Manifests KICK OUT THE JAMS in die Rock And Roll Hall Of Fame aufgenommen werden, versterben mit Wayne Kramer und Dennis Thompson die letzten beiden Band-Überlebenden. Wir sprachen mit Kurator Bob Ezrin über das posthume Comeback.
METAL HAMMER: Kamen an einem Punkt des Entstehungsprozesses eventuell auch Zweifel auf, ob es richtig sei, über 50 Jahre nach dem letzten Studioalbum und mit nur zwei Originalmitgliedern ein neues MC5-Album zu machen?
Bob Ezrin: Wayne verkörperte musikalisch und philosophisch den Geist von MC5 und alles, wofür die Band in den Spätsechzigern und frühen Siebzigern stand. Gott sei Dank war Dennis in so guter Verfassung, dass er auch bei zwei Songs spielen konnte, was dem Ganzen noch eine Extraportion MC5-Authentizität verliehen hat. Und er hat es richtig super gemacht.
MH: Das Album ist hörbar dem originären MC5-Vibe verpflichtet, besitzt aber auch eine kontemporäre Komponente. Gestaltete es sich schwierig, auch dem Einfluss, den MC5 in den letzten 50 Jahren auf die Rock-Musik hatten, Rechnung zu tragen?
BE: Uns waren die Wurzeln wichtig, aber auch, dass das Ganze durch die Brille des 21. Jahrhunderts betrachtet wird. Manche der Musiker auf dem Album sind von MC5 beeinflusst, selbst wenn sie damals noch nicht mal geboren waren. Als Zeitzeugen fungierten Wayne und ich als Wächter des originären Ethos. Die gesamte Arbeit an dem Album war aufregend und total erfüllend. Das einzig Frustrierende ist, wie es endete: Am Schluss der Aufnahmen gab Wayne dem Ganzen seinen Segen, er war wirklich glücklich mit der Platte. Dass er aufgrund seines Ablebens nun leider nicht mehr mitbekommt, dass andere Leute das Album ebenfalls feiern und das Publikum es wohl auch wird, finde ich sehr tragisch.
MH: Sowohl im Studio wie auch auf der Bühne wird es MC5 nun nicht mehr geben. Was denkst du, wie der Geist der Band weiterleben wird?
BE: Zunächst in diesem neuen Album, das vielleicht auch ein paar neue Leute auf den Trichter bringen wird, die sich dann hoffentlich weiter mit dem Werk und der Geschichte der Band befassen werden. MC5 waren Sinnbild und Stimme der amerikanischen Jugend in den Spätsechzigern. Meine Hoffnung ist, dass ihr Erbe junge Leute dazu inspiriert, sich den Lauf der Dinge etwas genauer anzuschauen und sie womöglich motiviert, etwas gegen gewisse Entwicklungen in unserer Gesellschaft zu unternehmen. Das wäre fantastisch.
Welches das persönliche MC5-Erweckungserlebnis für Ezrin war, wie die Basis für die Band und Gastmusiker gelegt wurde und ob es eine Wunschliste für Gastmusiker gab, lest ihr in der METAL HAMMER-Novemberausgabe 2024 mit weltexklusiver Sepultura-CD, erhältlich am Kiosk oder indem ihr das Heft bequem nach Hause bestellt. Noch einfacher und günstiger geht’s im Abo!
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