Der australische Musiker Bob Daisley, Ozzy Osbourne-Mitbegründer und prägendes Mitglied der Band, erinnert sich zurück. In einem Interview mit dem Rolling Stone verrät er, wie er die Situation um ihn und Sharon Osbourne 2002 wahrnahm.
In dem besagten Jahr plante Managerin und Ehefrau von Ozzy Osbourne eine Neuauflage der ersten beiden Soloalben des Godfather of Metal. Hauptsächlich ging es dabei darum, die Schlagzeug- und Bass-Passagen neu aufzunehmen. Das Kultalbum BLIZZARD OF OZZ sowie DIARY OF A MADMAN sollte zum 20. Jubiläum von anderen Musikern bespielt werden. Der jetzige Metallica-Bassist Robert Trujillo sollte Daisley am Bass ersetzen. Ex-Faith No More-Schlagzeuger Mike Bordin nahm Lee Kerslakes Platz ein. Aber, wieso?
In dem Interview erzählt Daisley, dass er und Kerslake wegen Meinungsverschiedenheiten mit Sharon Osbourne über eine Reihe von Dingen gefeuert wurden. Einschließlich aufgrund der Weigerung, zwei Shows an einem Tag zu spielen, aus Sorge, dass Ozzy seine Stimme verlieren könnte.
Ist neu gleich besser?
Auf die Frage, wie sich Daisley fühlte, nachdem er von den Neuaufnahmen erfuhr, sagt er: „Um ehrlich zu sein, fand ich das erbärmlich. Jemand schickte mir eine Kopie davon, und ich musste lachen. Ich dachte: ‚Ist das ein Witz?‘ Ich fand es einfach nicht gut gemacht. Die Sache ist die, dass man ein Soufflé nicht wieder aufwärmen kann. Man kann auch nicht die Zutaten aus einem Kuchen nehmen und versuchen, ihn noch einmal zu backen. Das ist einmal passiert. Wir haben verschiedene Takes von jedem Song gemacht und die Teile verwendet, in denen jeder von uns am besten glänzte. Es gab vielleicht fünf Takes von ‘Crazy Train’ oder vier Takes von etwas anderem, oder acht Takes von etwas anderem, und wir wählten den aus, der die beste Stimmung hatte. Und es waren vier Leute, die zusammen in einem Raum aufgenommen wurden. Das kann man nicht ändern.
Damit hat Ozzy nichts zu tun
Und die Fans haben sie dafür gehasst. Sie sagten: ‚Gott, ihr habt keinen Respekt vor den Fans und vor allen, die Geld für diese Musik ausgeben.‘ Sie wurden dafür gehasst. Ich zitiere nur, was die Fans gesagt haben, nicht ich.“
Ozzy Osbourne selbst bestreitet in einem Gespräch mit The Pulse Of Radio, dass er etwas mit den Neuaufnahmen zu tun hatte. „Glauben Sie mir, das war nicht mein Werk“, erzählt er. „Ich meine, ich wusste nicht, dass das gemacht wurde, weil Sharon mit all den rechtlichen Dingen kämpfte, die zu dieser Zeit abliefen. Ich fragte: ‚Wieso hast du das getan?‘ Und sie sagte: ‚Die einzige Möglichkeit, alles zu stoppen, wäre, wenn es so weit käme.‘ Und ich sagte: ‚Weißt du was, was auch immer die Umstände waren, ich will die ursprüngliche Platte zurück.‘ Also ich hätte das nicht getan.“