Mitte Oktober dieses Jahres wurde Ozzy Osbourne als Solokünstler in die Rock And Roll Hall Of Fame aufgenommen. Im Lauf der Zeit haben zahlreiche Musiker in Ozzys Band mitgewirkt. Einer davon ist Bassist Bob Daisley, der vor allem an den ersten beiden Soloalben BLIZZARD OF OZZ (1980) und DIARY OF A MADMAN (1981) maßgeblich beteiligt war. Es folgte eine On-Off-Beziehung, bis Daisley 1991 ein letztes Mal mit Ozzy Osbourne zusammenarbeitete.
Keine Überraschung
Im Interview mit Tone-Talk wurde Bob Daisley nun darauf angesprochen, dass der Prince Of Darkness ihn in seiner Dankesrede dennoch nicht einmal erwähnte. „Um ehrlich zu sein, ich hatte nicht damit gerechnet, erwähnt zu werden“, antwortet der Australier. Nachdem er und Schlagzeuger Lee Kerslake von Ozzy (oder vielmehr seiner Gattin) gefeuert wurden, sind die beiden nicht nur aus den Album-Credits gelöscht worden, auch ihre Tonspuren wurden ersetzt. Ozzy Osbourne selbst beteuerte in der Vergangenheit, dass er nichts mit den Neuaufnahmen zu tun hatte und meinte: „Ich hätte das nicht getan.“
Deshalb sei es für Daisley „keine Überraschung“ gewesen, dass sein Name nicht gefallen ist. Weiterhin führt er aus: „Jemand hat eine gute Analogie zu meiner Situation verwendet: Der Vergleich mit Elton John und Bernie Taupin.“ Taupin schrieb zahlreiche Song-Texte für Elton John, darunter auch für den Welt-Hit ‘Candle In The Wind’, während John den musikalischen Part übernahm. „Und es war eine ähnliche Situation – ich habe alle Texte für diese Alben und Lieder geschrieben.“
Erwartungen
Auf die Frage, wie er Ozzys Auftritt bei der Hall Of Fame-Feier generell wahrgenommen habe, antwortet Bob Daisley: „Er sah unglücklich aus. Und es gefällt mir nicht, wenn ich Menschen sehe, egal, wer sie sind oder was sie getan haben, die unglücklich aussehen oder was auch immer.“ Dem fügt er hinzu: „Aber es ist ungefähr das, was ich erwartet habe.“
„Ganz gleich, wie wichtig meine Rolle war oder was ich geschaffen oder mitgestaltet habe – ich habe wirklich nicht damit gerechnet, überhaupt erwähnt zu werden… Auch wenn es schön gewesen wäre.“ Es herrscht jedoch schon seit Jahren böses Blut zwischen den Partein. Daisley verklagte die Osbournes mehrfach wegen unbezahlter Lizenzgebühren. Ozzys Frau Sharon, die dafür bekannt ist, kein Blatt vor den Mund zu nehmen, nannte den Bassisten deshalb bereits öffentlich „trauriger alter Wichser“.
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