Black Sun Aeon: Interview mit Tuomas Saukkonen

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METAL HAMMER: Du hast schon Alben mit Before The Dawn und The Final Harvest aufgenommen – was konnte bezüglich Düsternis mit diesen Bands nicht erreicht werden, so dass Black Sun Aeon gegründet werden musste?

Tuomas: Before The Dawn hat immer gut funktioniert, wenn man innere Aggressionen oder Sorgen rauslassen wollte. Aber dieses Mal konnte ich mit dem Before The Dawn Album nur an der Oberfläche kratzen. The Final Harvest verschafft mir hingegen jede Menge Spaß. Wirklich aggressive Musik zu schreiben und auf der Bühne und im Studio Schlagzeug zu spielen, macht mir einfach eine Menge Spaß. Aber das konnte den Druck, der sich in mir aufbaute, auch nicht mildern. Ich musste Black Sun Aeon einfach ins Leben rufen. Es war ein Selbstläufer – wie es meine Musik immer ist. Die persönliche Tiefe des Albums hat mich selbst sehr überrascht und es fiel mir zum ersten Mal schwer, das Album wirklich „gehen zu lassen“. Es besitzt aber immer noch die gleichen Gefühle und Stimmungen – Grabesstimmungen.

METAL HAMMER: Du hast erstklassige Musiker für das Live-Line-Up gefunden. Wie schwer war es, Musiker von Amorphis oder Moonsorrow dazu zu bringen, bei etwas mitzuwirken, bei dem sie nur Statisten sind?

Tuomas: Eigentlich waren Ville (Moonsorrow) und Tomi (Amorphis) nur Gastsänger im Studio. Mikko (klarer Gesang) und Mynni (Growls) sind die Hauptstimmen. Mit mir bilden sie ein Trio. Ich werde auch Schlagzeug spielen und einige Gesangsparts übernehmen. Somit haben wir drei von fünf Sängern, die auf dem Album vertreten sind. Ich bin mir sicher, dass wir die vielen Stimmen auf der Bühne umsetzen können. Es war wirklich leicht, die Jungs davon zu überzeugen, beim Album mitzuwirken. Ich musste sie nur einmal fragen. Das war toll.

METAL HAMMER: Du hast nun viele Musiker an Bord – interpretieren sie die Songs individuell oder setzen sie sie so um, wie du sie geschrieben hast?

Tuomas: Die Songs müssen eigentlich im Großen und Ganzen so klingen wie auf dem Album. Das Album enthält nur sehr wenige Songs und die Art und Weise, wie du sie spielst, definiert den Sound auf der Bühne. Ich habe im Studio nur Bariton-Gitarren und –Bässe verwendet, da ich den Fokus auf den Klang des Instruments und des Verstärkers setzen wollte und weniger auf die Stücke, um einen großen Sound zu kreieren. Auch der Spielstil und die Technik waren sehr wichtig, da ich nicht zu viele Gitarrenspuren verwenden wollte, um die Stücke nicht zu überladen. Ich wollte einen natürlichen Sound. Das bedeutet, dass ein Großteil des Sounds auf der Bühne in den Händen der Musiker liegt.

METAL HAMMER: Denkst du manchmal darüber nach, wie das Album klingen würde, wenn die Musiker in den Schreibprozess mit eingebunden gewesen wären?

Tuomas: Das Album ist viel zu persönlich, um es mit den Augen und Ohren eines Außenstehenden zu betrachten. Ich bin mir sicher, dass es anders klingen würde, was sicherlich für ein paar Hörer gut wäre. Aber das ist etwas, über das ich nicht wirklich nachdenken kann während ich Musik mache. Ich muss die Musik einfach raus aus meinem Kopf und in eine anhörbare Form bringen, um sie selbst hören zu können. Für mich ist Musik eine sehr selbstzentrierte Kunstform. Manche Menschen schreiben Tagebuch, ich mache Musik.

METAL HAMMER: Du hast schon Chapter 9 erwähnt: Wer starb am 4.9.2008?

Tuomas: Eine Person, die mir sehr viel bedeutet und die Welt zu einem besseren Ort gemacht hat während sie lebte. Ich glaube nicht an ein Leben nach dem Tod. Deswegen konnte ich einfach keinen Text für diesen Song schreiben. Alles, was gesagt werden musste, wurde schon gesagt.

Das Video zu ‘A Song For My Weakness’ findet ihr unten.

Tobias Gerber

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‘A Song For My Weakness’

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