Black Sabbath: 53 Jahre MASTER OF REALITY

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Nach dem überwältigenden Erfolg ihres Albums PARANOID (1970) wurde Black Sabbath ein intensiver Tourneeplan auferlegt, um den Erfolg der Platte zu fördern. Doch ihre Plattenfirma wollte die Welle der Begeisterung und die hohen Verkaufszahlen ausnutzen. Folglich drängten sie die erschöpfte und ausgelaugte Band Anfang 1971 zurück ins Studio, um MASTER OF REALITY aufzunehmen.

Schmerzfreies Spiel

MASTER OF REALITY entstand zwischen Februar und April 1971 in den Island Studios in London; produziert wurde es von Rodger Bain, der bereits ihre vorherigen zwei Alben betreut hatte. Ihr Ziel für diese Platte war es, neue musikalische Wege zu beschreiten und sich besser weiterzuentwickeln. Gitarrist Tony Iommi stimmte somit seine Gitarre für ‘Children Of The Grave’ und ‘Into The Void’ um drei Halbtöne tiefer. Der praktische Grund dafür lag in einer alten Verletzung aus seiner Zeit in der Fabrik. Das erschwerte ihm das Greifen der Saiten. Die tiefere Stimmung machte das Spiel für ihn schmerzfreier. Bassist Geezer Butler setzte hingegen auf einen ungewöhnlichen und markanten verzerrten Bass-Sound, der zu jener Zeit revolutionär war.

Trotz anfänglicher Bedenken seitens der Studiotechniker bestand die Band darauf, dass ihr Gesamtklang im Vordergrund steht. Bain und Ton-Ingenieur Tom Allom unterstützten diesen Ansatz, entgegen der damaligen Praxis, jedes Instrument isoliert zu betrachten. Diese Herangehensweise führte zu einem schwereren und kräftigeren Sound, weshalb das Album oftmals als Wegbereiter für Doom Metal, Stoner Rock und Sludge Metal angesehen wird.

Direkt und unverblümt

Für MASTER OF REALITY diente ein tiefsitzender, quälender Skeptizismus als thematische Basis. Dieser richtete sich gegen alles, was die Band-Mitglieder umgab – von der Gesellschaft über die Kirche bis hin zu Arbeit und Regierung. Der rasche Rückgriff auf Drogen nach dem Erscheinen der CD verdeutlichte zudem ihre Unfähigkeit, Antworten auf ihre drängenden Fragen zu finden. Bassist Butler beschreibt die Zeit in einem Gespräch wie folgt: „Wir sind nach dem Zweiten Weltkrieg aufgewachsen. In Aston, unserem Stadtteil, standen noch immer zerstörte Gebäude, und viele Nachbarn trugen Kriegsverletzungen mit sich. Als wir MASTER OF REALITY aufnahmen, herrschte in Vietnam Krieg; der Kalte Krieg erreichte hingegen seinen Höhepunkt, und die Unruhen in Nordirland waren intensiv. Während einige andere Künstler über die dunklen Seiten des Lebens sangen, hatten wir die Erfahrung, diese Themen direkt und unverblümt anzusprechen.“

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Die Scheibe verkaufte sich in den USA zweieinhalb Millionen Mal und führte zu einer 14-monatigen Tournee; in England folgten 1972 über zwanzig ausverkaufte Shows. Heute, über fünf Jahrzehnte später, wird MASTER OF REALITY nicht nur als herausragendes Werk betrachtet, sondern auch als eine wichtige Inspirationsquelle für nachfolgende Musiker. „Es stimmt, dass viele das Gefühl haben, Sabbath hätten den Heavy Metal mit dem Debütalbum erfunden – und das ist teilweise korrekt“, erklärt Schlagzeuger Ward. „Doch mit MASTER OF REALITY haben wir wirklich das Potenzial und die Intensität der Musik gezeigt. Es ist auch ein Zeugnis dafür, dass wir bereit waren, unsere verletzliche und gefühlvolle Seite offen zu zeigen.“


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