Black Sabbath: 44 Jahre HEAVEN AND HELL

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In den frühen Achtziger Jahren erlebten Black Sabbath eine regelrechte Renaissance. Gerade erst hatten sie sich von ihrem ikonischen Frontmann Ozzy Osbourne verabschiedet und mit dem ebenso einzigartigen Ronnie James Dio eine neue Ära eingeläutet. In dieser Phase des Wandels entfesselte die Truppe eine wahrhaft explosive Energie im Heavy Metal. Aus diesem brodelnden Schmelztiegel entsprang HEAVEN AND HELL (1980).

Probleme über Probleme

Die Jahre vor der Veröffentlichung ihres neunten Studioalbums HEAVEN AND HELL waren für die Band aus Birmingham eine Zeit voller Herausforderungen und Hindernisse. Zwischen Drogenproblemen und persönlichen Konflikten begann sich ein Riss in der Einheit zu zeigen. Die Zusammenarbeit mit Osbourne gestaltete sich 1977 aufgrund seiner intensiven Drogenabhängigkeit als nahezu unmöglich. Gitarrist Tony Iommi, Bassist Geezer Butler und Schlagzeuger Bill Ward sahen sich gezwungen, einen anderen Weg zu gehen und vorübergehend Dave Walker als Sänger zu engagieren. Doch dieser Wechsel war nur von kurzer Dauer; bald darauf kehrte der Prince of Darkness zurück. Die Probleme blieben jedoch bestehen.

Dios Einstieg bei Black Sabbath

Black Sabbath begaben sich schließlich nach Los Angeles, um an einem neuen Album zu arbeiten. Doch statt kreativer Fortschritte erlebten sie elf Monate in einem Strudel aus Drogen und Alkohol, ohne dass nur ein Hauch von Albumproduktion erkennbar war. Persönliche Probleme jedes Band-Mitglieds verschärften die Lage weiter. Ward kämpfte so sehr mit Alkoholismus, dass seine Erinnerungen an die spätere Aufnahme von HEAVEN AND HELL verschwommen waren. Butler hingegen durchlebte eine bittere Scheidung, während Osbournes Drogenmissbrauch außer Kontrolle geriet.

Somit lag es an Iommi, die Band am Laufen zu halten. Der Gitarrist kam zu dem Entschluss, dass sie sich von ihrem Frontmann trennen sollten. Doch diese Entscheidung brachte neue Herausforderungen mit sich, da Black Sabbath untrennbar mit Osbournes einzigartiger Stimme verbunden waren. Als klar wurde, dass ihre aktuelle Platte nicht den gewünschten Erfolg bringen würde, begann der Gitarrist darüber nachzudenken, ein Nebenprojekt mit dem ehemaligen Rainbow-Sänger Ronnie James Dio zu starten. Die beiden hatten sich durch Shardon Arden (heute Osbourne – Anm.d.A.), die Tochter ihres Managers, kennengelernt. Als sie zusammen im Studio, in dem die Band geprobt hatte, arbeiteten, war Iommi von Dios Gesang über ein paar simplen Akkorden völlig überwältigt, und wurde schnell als neuer Black Sabbath-Sänger eingestellt.

Unzufriedenheiten und Zweifel

Ihnen wurde schnell bewusst, dass Dio als Vokalist im Vergleich zu Osbourne eine ganz neue Dimension in die Band einbrachte. Sein musikalischer Hintergrund und seine eindrucksvolle, melodiöse Stimme eröffneten Black Sabbath eine Fülle neuer Möglichkeiten. Früher war Iommi oft darauf beschränkt, einfache Riffs zu schreiben, zu denen Osbourne sang, oder musste die Kompositionen um seinen Gesang herum gestalten. Doch mit Dio änderte sich die Herangehensweise grundlegend. Die Songs wurden akkordzentrierter und so gestaltet, dass Dios Gesang harmonisch mit der Melodie des Lieder verschmolz und sich gegenseitig verstärkte.

Doch nicht jeder war mit der neuen Situation zufrieden. Das Label der Formation zweifelte stark daran, dass ein authentisches Black Sabbath-Album ohne Osbournes Stimme entstehen könnte. Folglich weigerten sie sich, die Aufnahmen zu finanzieren. Trotzdem hatten die Band-Mitglieder so viel Vertrauen in das Projekt, dass sie einfach beschlossen, die Aufnahmen aus eigener Tasche zu bezahlen.

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Weitere Rückschläge

Trotz ihrer Begeisterung über den neuen Sound waren die Herren besorgt, wie ihre Fans darauf reagieren würden. Allerdings sollten diese Bedenken schnell zerstreut werden. Das Album erreichte Platz neun in Großbritannien und Platz 28 in Amerika. Darüber hinaus erhielt es allein in den USA Platin mit einer Million verkaufter Exemplare. Die Scheibe war demnach ziemlich erfolgreich, doch Band-intern sah die Lage jedoch weniger rosig aus.

Black Sabbath erlitten nämlich einen schweren Schlag, als Ward während der Support-Tournee die Band verließ. Glücklicherweise fanden sie schnell Ersatz in Vinny Appice. Er blieb lange genug, um am zehnten Album, MOB RULES (1981), und der Live-LP LIVE EVIL mitzuwirken. Doch als letztere Platte im Dezember 1982 herauskam, war auch Dio bereits wegen persönlicher Konflikte mit Iommi und Butler ausgestiegen. Er nahm Appice mit und gründete mit ihm anschließend die Band Dio. Nach ihrem Rückzug aus der Gruppe kam es in den darauffolgenden Jahren zu unterschiedlichsten Besetzungswechseln, vor allem bei den Sängern – Ian Gillan, Ray Gillen und Tony Martin waren nur einige davon. Erst 1997 fand die Originalbesetzung mit Iommi, Ward, Butler und Osbourne wieder zueinander.


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