Am 21. Oktober 2024 ist Paul Di’Anno im Alter von 66 Jahren verstorben. Der ehemalige Iron Maiden-Sänger war bekanntlich schon seit geraumer Zeit gesundlheitlich sehr angeschlagen. Letztlich hörte sein Herz einfach auf zu schlagen, wie seine Schwestern im November bestätigten. „Im Grunde hatte er einen Riss im Beutel um das Herz herum. Dieser hat sich mit Blut gefüllt, das aus der Hauptschlagader kam. Und das hat dazu geführt, dass das Herz zu schlagen aufgehört hat“, hieß es in einem offiziellen Statement.
Während Di’Anno in den letzten Jahren gemeinsam mit Wes Orshoski (‘Lemmy’, 2010) an einem autobiografischen Dokumentarfilm gearbeitet hat, entstand parallel ein Buch. Kein Geringerer als Stjepan Juras hat die Biografie mit dem Titel ‘666 Days With The Beast’ verfasst. Der Kroate ist eingefleischter Iron Maiden-Fan und hat bereits mehrer Bücher zu seiner Lieblings-Band veröffentlicht. Obendrein war er in den letzten Jahren Paul Di’Annos Manager und stand ihm stets zur Seite, wenn dieser wegen seiner Behandlungen in Kroatien war.
Schockierend
Auf der offiziellen Homepage heißt es, das Buch decke „die letzten drei Jahre von Pauls Leben ab und offenbart uns eine völlig neue Welt, über die bisher wenig oder selten gesprochen wurde.“ Der Autor selbst schreibt: „Es ist endlich an der Zeit, das Buch ‘666 Days With The Beast’ vorzustellen, von dem ich voller Verantwortung behaupte, dass es eines der schockierendsten – wenn nicht sogar das schockierendste Buch seiner Art ist, das jemals irgendwo auf der Welt veröffentlicht wurde.“
Paul Di’Anno und Stjepan Juras verbindet eine „unzerbrechliche“ Freundschaft. Und so beschreibt er aus seiner Sicht, wie er ihn „fast sterbend und hilflos in einem Sanitätsfahrzeugs in Zagreb liegen sah, bis zum berühmten Auftritt im ‘Cart and Horses’ (666. Tag).“ Weiterhin erzählt Di’Annos Freund und Manager von den „zermürbenden Behandlungen, Höhen und Tiefen, Panikattacken, Depressionen, posttraumatische Belastungsstörungen, Krisen.“ Ebenso wird über die „komplexe Operation der Implantation von künstlichen Knochen und brandneuen Zähnen, das Sammeln von Spenden für alle Behandlungen, Physiotherapie, Lymphdrainage, das Leben in einem Pflegeheim, die Gründung von Warhorse, die erste Live-Show seit vielen Jahren“ berichtet.
Sonderbare Umstände
Ob und wann ‘666 Days With The Beast’ auch auf Deutsch erscheint, ist bislang unbekannt. Vorerst soll es bei einer limitierten Auflage von etwas über einhundert Exemplaren bleiben. Ein Testdruck des Buches erschien übrigens ausgerechnet an Di’Annos Todestag. Dazu erklärte Juras am darauffolgenden Tag (über die Facebook-Seite des Sängers): „Am gleichen Morgen, an dem das Buch aus der Presse kam, erhielt ich die Nachricht seines Todes. Nur ein paar Tage zuvor hatte er noch gescherzt, dass die Inhalte dieses Buches die Welt total schockieren würden und er nicht wisse, ob er dafür schon bereit sei. Wir entschieden aber, dass die Leute erfahren sollten, was alles passiert war, damit sie ihm in Zukunft auf seinem Weg helfen können. Leider verließ er uns viel zu früh.“
—
Bestens informiert über dieses und alle weiteren wichtigen Themen im Metal bleibt ihr außerdem mit unserem Newsletter. Einmal pro Woche flattert euch übersichtlich sortiert ein Update ins Postfach. Einfach anmelden, damit euch auch sicher nichts entgeht.