Zeitgleich beben in der Schweiz, in Österreich und natürlich in Deutschland die Bühnen. Und weil drei eine so schöne Zahl ist, gibt es mit Amon Amarth, Amorphis und Primordial auch noch die vergangenen drei Soundcheck-Gewinner live zu erleben.
Das Metalfest Dessau hat sich gegenüber dem Vorjahr organisatorisch, aber auch publikumstechnisch (ca. 9.000 Besucher) stark verbessert. Die ungeliebte zweite Bühne ist aus dem schmucklosen Hangar befreit und befindet sich jetzt unter einem großen Zelt nahe dem Zeltplatz. Dadurch können Highlights wie While Heaven Wept oder Watain mit frischer Luft genossen werden.
Aber vor allem auf der Hauptbühne gibt es jede Menge hochkarätigen harten Stoff. So liefern am frühen Freitagabend neben Primordial vor allem Rage eine ziemlich unterhaltsame Show. Nach Alan Averill hat es jeder folgende Sänger schwer – doch Rage-Chef Peavy meistert die schwere Aufgabe mühelos. Leicht enttäuschend präsentieren sich Cradle Of Filth, die erst gegen Ende des Sets mit Klassikern wie ‘The Principle Of Evil Made Flesh’ begeistern. Amon Amarth dagegen setzen von Beginn alles auf Triumph und stellen die Bühne unter Dauerfeuer. Da stürmt sogar Entombed-Fronter Lars Göran Petrov bei ‘Guardians Of Asgaard’ die Bühne, um sich den Gesang mit Johann zu teilen, bevor er Tag eins mit seiner eigenen Band und einem Klassikerset zufrieden in die Zelte schickt.
Tag zwei wartete mit dem ersten Deutschland-Gig von Hell auf. Großes Kino auf der Hauptbühne, auch wenn das Ansteck-Mikro zunächst reichlich seltsam anmutet. Ansonsten herrscht am frühen Abend mit Misery Index und Ansagen-Gott Helmuth (Belphegor) der Brutalo-Hammer, bevor Wintersun eine gelungene Rückkehr feiern. Hits des Debütalbums wie ‘Sleeping Stars’ oder ‘Death And The Healing’ werden genauso gefeiert, wie das erste neue Stück ‘The Way Of The Fire’. Noch getoppt wird der Abend durch die ewig jungen Saxon sowie unsere aktuelle Titelheldin Angela Gossow mit ihren Jungs von Arch Enemy (auch wenn der Sound eher schwach ist).
Am Sonntag stellen Amorphis ihr neues Album THE BEGINNING OF TIMES vor. Damit übertreiben sie es allerdings ein wenig, denn gleich vier neue Songs, sind zu viel. Dann lieber auf Nummer sicher gehen wie Kataklysm, die sich mit Leichtigkeit durch ihr Set prügeln, bevor Sabaton das zweite Metalfest gebührend beenden. Die Schweden beweisen, dass sie als Headliner funktionieren. Mit einer Melange vergangener und aktueller Songs bringen sie ein letztes Mal das Publikum zum Springen, Bangen und Moshen und erhalten von ihrem Label eine Goldene Schallplatte für mehr als 10.000 verkaufte Einheiten in Polen überreicht. Glückwunsch!
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