Was genau Tim Lambesis mit diesem Statement bezwecken will – man weiß es nicht. Ein dickes Entschuldigungsschreiben voller Einsicht (und Selbstmitleid) ist es dennoch, kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der As I Lay Dying-Sänger bewusst einen Auftragskiller engagiert hatte und nur knapp die Hälfte seiner Haftstrafe im Gefängnis absitzen musste.
„Worte können nicht beschreiben, wie sehr es mir leid tut, welchen Schmerz ich verursacht habe. Es gibt keine Rechtfertigung für meine Tat, und ich weiß, ich habe etwas Verachtenswertes getan.
Zuerst möchte ich mich bei meiner ex-Frau und den wunderbaren Kindern für meine entsetzlichen Taten entschuldigen. Kein einziger Tag vergeht, an dem ich das Geschehene ungeschehen machen möchte. […]
Bei meiner Familie entschuldige ich mich für das Trauma, das sie wegen meiner Taten erlitten hat. Und es tut mir auch sehr leid, dass ich all meine Freunde und betrogen sowie was ich meinen Kollegen im Business angetan habe. Band-Mitglieder, Crew, Manager, Anwälte, Label-Mitarbeiter und viele mehr mussten wegen mir eine schlimme Zeit durchleiden.
Während sie mit den Folgen meiner Inhaftierung zu kämpfen hatten, antwortete ich vielen von ihnen mit einer Bitterkeit, die ich besser mir selbst gegenüber angewandt hätte. Ich weiß, dass ich diese Anfeindungen nicht rückgängig machen kann, aber hoffe, all diese Dinge mit der Zeit wieder bereinigen zu können.
An all jene, die zu mir als Musiker und Künstler aufgesehen haben: Ich habe euch hinsichtlich vieler Dinge enttäuscht. In der Öffentlichkeit zeigte ich meine beste Seite, während hinter verschlossenen Türen ein Monster heranwuchs. Ich schrieb Texte über die Person die ich sein wollte, nicht jene, die ich war. In meinem Leben gab es keinen Platz für Empathie. […]
Momentan kann ich noch nicht sagen, wie das Leben weitergehen wird, da sich so vieles verändert hat. Musik war und wird immer ein Teil von mir sein und half mir auch durch die dunkelsten Phasen. Diese Entschuldigung ist keine Promotion für irgendetwas – natürlich gehen schon Gerüchte um, womit ich aber gelernt habe, umzugehen.
Diese Entschuldigung ist einzig und allein eine Entschuldigung an alle Menschen aus meinem Umfeld. Ich hatte mich zuletzt ruhig verhalten, weil die Zeit auch meine Wunden heilen muss. Ich habe bis heute mit einem Statement gewartet, weil meine Bewährungsstrafe nun abgelaufen ist und ich keine Entschuldigung schreiben wollte, um eine Straferleichterung zu bewirken.
Nichts wird jemals meine Taten rechtfertigen. Ich fühle mich auch nicht, als hätte ich eine zweite Chance verdient und erwarte ebenfalls nicht, dass mir jemals wieder jemand vertrauen wird oder kann. Es ist voll und ganz verständlich, wie und was viele Leute über mich denken. […]
Danke, dass ihr das gelesen habt, Tim.“
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