Andreas Kisser appelliert, mehr über das Sterben zu sprechen

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Im Juli vergangenen Jahres verlor Andreas Kissers Ehefrau Patricia Perissinoto Kisser den Kampf gegen Darmkrebs. Im Interview mit Sense Music Media wurde der Sepultura-Gitarrist nun gefragt, was ihn dieser Verlust über das Leben gelehrt hat. Und seine gewonnene Erkenntnis versucht er nun, an andere weiterzutragen.

Schwerer Verlust

Es hat mich alles über das Leben gelehrt. Es war solch eine starke Erfahrung, dass ich direkt nach ihrem Tod eine Bewegung startete. Denn alles, was passiert ist: Der gesamte Prozess, Krebs – es ging wirklich alles sehr langsam –, dazu die ganze Palliativpflege, das Morphium […], die Gespräche mit dem Krankenhaus, mit den Ärzten. Ich habe in […] den letzten Tagen […] so viel gelernt“, sagte Andreas. „Als Brasilianer sind wir so unvorbereitet, mit dieser Situation umzugehen. Nicht nur, weil wir nicht über das Sterben reden, sondern weil wir nicht dazu angeregt werden, all den bürokratischen Kram zu lernen und mit unserer Familie darüber zu sprechen. Dinge wie über das Sterben an sich zu reden […], über assistierten Suizid, über das Testament oder alles, was mit dem Sterben zusammenhängt, über die Beerdigung, ob man versichert ist, wenn man nicht versichert sind, wie viel man an Steuern zahlen muss und dergleichen.“

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Konsequenzen

Andreas Kisser will mit seinem Engagement die Menschen in Brasilien dazu anregen, mehr mit ihrer Familie über das Thema Sterben zu sprechen. „Patricia hat immer in sehr natürlicher Weise über das Sterben gesprochen“, erinnert sich Andreas. „Seit wir uns kennengelernt haben, sagte sie: ‚Wenn ich sterbe, legt mich nicht ohne mein Kissen, ohne meine Decke, ohne meinen Pyjama in den Sarg. Ich möchte nicht frieren.‘ Und wir haben alle gelacht. Als es passierte, wussten wir alle, was sie wollte. Da wurde mir klar, dass es ein Trost war, den Wunsch der Menschen zu erfüllen, die man am meisten liebt, und, dass wir über das Sterben reden müssen. Es ist der Weg […] die Endlichkeit zu akzeptieren […] und nicht zu versuchen, dem Gespräch aus dem Weg zu gehen oder zu denken, dass es uns nicht passieren wird.“


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