Jason Newsted war alles andere als zufrieden mit dem Sound des Metallica-Albums … AND JUSTICE FOR ALL. Dies untermauerte der Bassist jüngst im Interview mit dem britischen Metal Hammer. Die Platte von 1988 wurde seit ihrer Veröffentlichung dafür kritisiert, dass man den Bass darauf so gut wie nicht hört. Die Schuld daran wird unter anderem Schlagzeuger Lars Ulrich gegeben, der sehr genaue Vorstellungen vom Klang seiner Drums hatte.
Der Sound der Garage
„Ich war auf 180, verdammt noch mal“, gab Jason Newsted zu Protokoll. „Willst du mich verarschen? Ich war drauf und dran, Leuten an den Hals zu gehen, mann! Ich war außer mir, denn ich dachte wirklich, dass ich meine Sache gut gemacht habe. Und ich dachte, dass ich so gespielt habe, wie ich es sollte.“ Im Anschluss erläuterte der 58-Jährige seine persönliche Erklärung für den monumentalen Fehlgriff. „Lars Ulrich und James Hetfield waren das ursprüngliche Garagen-Band-Duo. Sie haben die Aufnahmen schon immer so gemacht. Seit NO LIFE ’TIL LEATHER waren es Lars und James, Schlagzeug und Gitarre.“ Auf der Original-NO LIFE ’TIL LEATHER-Kassette hätte zudem in Handschrift von Ulrich der Hinweis gestanden: „Dreh‘ den Bass auf der Anlage herunter.“ Auf dem Mix habe man auch den Bass gehört, doch Lars habe das nicht gewollt, weil es irgendwie sein Schlagzeug verpfuscht habe.
Dann fährt Jason Newsted fort: „Bevor du überhaupt anfängst, drehe den Bass runter. Direkt von Anfang an. So war er schon sein gottverdammtes ganzes Leben drauf. Warum hätte es bei … AND JUSTICE FOR ALL also anders sein sollen? Sie haben KILL ’EM All auf diese Art gemacht. RIDE THE LIGHTNING, MASTER OF PUPPETS — alle. Diese zwei Kerle in einem Raum, so ist es immer passiert. Bei der erfolgreichsten Metal-Band aller Zeiten. Aber willst du dich über diesen Mist streiten? Da bin ich mir nicht sicher. Jetzt ist es das beste Garagen-Band-Album überhaupt geworden für Gruppen wie Black Keys, The White Stripes und Duo Jets — die anderen Power-Duos des Garagen-Sounds.“