Für das Gerüst der Song-Texte auf UNDER THE RED CLOUD konsultierten Amorphis erneut den finnischen Dichter Pekka Kainulainen. Der zurückgezogene Schriftsteller fungiert als eine Art Geheimmitglied und übernimmt die Aufgabe, die sich keiner der Musiker zutraut: „Bei uns gibt es keinen echten Texter – wir könnten schon Texte schreiben, diese wären aber auf einem sehr niedrigen Niveau angesiedelt“, seufzt der Gitarrist, und philosophiert weiter:
„Warum sollten wir das tun? Wir legen viel Wert auf die visuelle Seite und natürlich auf die Musik – daher wären Stücke ohne Inhalt lahm und kaum ernst zu nehmen. Es mag ein kompliziertes System sein und wir denken oft darüber nach, ob das die beste Möglichkeit ist. Doch betrachtet man das Resultat, passen die Texte zu unserem Sound und übertragen die gewünschte Stimmung.“
Mut zur Lücke als Erfolgsformel? Für Amorphis geht diese Taktik auf – zumal Sänger Tomi Joutsen den letzten Schritt übernimmt, indem er die von Kainulainen in Finnisch und als Gedichte gelieferten Texte ins Englische und eine singbare Form übersetzt. So kann sich Joutsen die Inhalte zu eigen machen und glaubhaft vermitteln.
Wer bei UNDER THE RED CLOUD an den gleichnamigen Indianerhäuptling denkt, liegt übrigens richtig, klärt Holopainen auf: „Von diesem Charakter wurde Pekka in seiner Jugend inspiriert. Er wollte die Persönlichkeit schon immer in seinen Texten verarbeiten. UNDER THE RED CLOUD bezieht sich aber auch auf die Ära, in der wir momentan leben – (…)“
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