Album des Monats Special Tip des Monats

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Vor rund einem Jahr starteten Legion Of The Damned als das „große Metal-Geheimnis Hollands“ und landeten mit dem Debüt MALE­VOLENT RAPTURE auch prompt im ­METAL HAMMER-Soundcheck auf dem vierten Platz. Mit steigender Beliebtheit sickerte schnell durch, was es mit dem Geheimnis auf sich hatte. „Aus Raider wird Twix, sonst ändert sich nix“, hieß die Devise der Band um Sänger Maurice Swinkels, denn sie hatten einzig und allein ihren Namen von Occult in Legion Of The Damned geändert, marginal am Sound geschraubt – und schon fluppte es mit der Akzeptanz.
Die Festivals im Sommer zeigten aber, dass die neu gefundene Stärke des Thrash-Bulldozers nicht nur an der Namensänderung liegen kann. Der Vierer Swinkels, Richard Ebisch (Gitarre), Erik Fleuren (Schlagzeug) und der neue Bassist Harold Gielen planierten mit ihrem Thrash alter Schule vom Wacken über das Summer Breeze bis hin zum Up From The Ground so einige Metal-Festivals und rekrutierten mit Sympathie und „In-die-Fresse-Sound“ so manchen Neu-Söldner für die Legion. Die Fan-Armee sollte spätestens nach der Veröffentlichung von SONS OF THE JACKAL zu zerstörerischer Kraft heranwachsen, denn die vier Holländer legen ein Album vor, das in den Achtzigern Kultstatus erlangt hätte. Kompromisslos und ohne Schnörkel feuert die Legion gleich mit dem gleichnamigen Titel-Song ‘Son Of The Jackal’ ein Scharmützel los, bei dem die Nackenmuskeln besser in Deckung gehen sollten. Drummer Erik Fleuren nagelt die Doublebass gnadenlos in den Boden, Basser Harold Gielen wirft kleine Bass­granaten, Richard Ebisch seziert mit seiner Saitenarbeit den Song in bester Slayer-Manier, während Maurice Swinkels den stimmkräftigen Aggressor mimt, der so manche stimmliche Facette vorweist.
Wer den ersten Song überlebt hat, wird nämlich im weiteren Verlauf der knapp 38 Mi­nuten feststellen, dass Legionär Swinkels von Mille Petrozza (Kreator), Abbath (I, Immortal), Schmier (Destruction) und Darren Travis (Sadus) die besten Momente genommen und sich zu Eigen gemacht hat. Diese Stimme ist unschlagbar und kommt nicht nur bei ­schnellen Death- und Thrash-Attacken wie ‘Death Is My Master (Slay For Kali)’, ‘Ten Horns Arise’ oder ‘Sepulchral Ghoul’ zur Geltung, ganz besonders kann er sich beim groovigen ‘Infernal Wrath’ profilieren. Mehr Slayer ohne Slayer geht nicht, zumindest vom Sound her, und dann zeigt Swinkels all sein gutturales Können. Da geht es vom Thrash-Geschrei über Death-Gegrunze bis hin zu leicht schwarzmetallischem Keifen. So abwechslungsreich und innovativ kann Thrash sein, völlig ohne moderne Anbiederungen oder aufwendige technische Hilfsmittel. Bei Legion Of The Damned ist jeder Ton echt, authentisch und zu hundert Prozent Metal. Nicht unschuldig daran dürfte Produzent Andy Classen sein, der die Jungs in seinen Stage One-Studios zu Höchstleistungen anspornen konnte. Mit solch einer wird auch das Album beendet: ‘Diabolist’. Der Song groovt, der Trommel-Rotor arbeitet auf Hochtouren, die Rasierklingen-Riffs lassen die Bang-Partien eines jeden Metaller-Körpers durchdrehen. Welch ein grandioses Finale nach knackigen und erfrischenden, aber niemals langweiligen 38 Minuten. Schnell wieder auf den Startknopf an der Anlage drücken, bevor die Nackenmuskeln erkalten. Ich weiß nicht, was die Holländer genommen haben, nur würde ich vorschlagen, dass sie anderen Bands davon was abgeben sollten. Scheint nämlich eine verdammt gute Mischung zu sein.

THORSTEN ZAHN

ine Gruppe Terroristen verwandelt das Spieleparadies in den Vorhof zur Hölle. Gut, dass die Einwohner auf die Antiterroreinheit von Tom Clancy zählen können. Kasinos werden „gesäubert“, Schurken aufs Korn genommen, Leben gerettet. Der Schwierigkeitsgrad ist dabei ziemlich knackig. Ein exaktes Sondieren der Lage ist ebenso erforderlich wie die genaue Positionierung der zwei Kollegen und ein schneller Finger am Abzug. Trotzdem beißt man des Öfteren mal in den Sand, äh, das Gras. Klar: Das Ganze unterscheidet sich jetzt nicht grundlegend von den Vorgängern, aber das Szenario ist frisch, unverbraucht und macht daher von vorn bis hinten Spaß. Und sei es nur, um die Stripclubs zu besuchen… Ich mein natürlich: sichern!

Matthias Weckmann

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