Der 56-jährige Musiker Tom Hunting, der sich im Juli 2021 erfolgreich einer Totalgastrektomie unterzogen hatte, sprach kürzlich mit Exodus-Frontmann Steve Souza auf seinem YouTube-Kanal über den Leidensweg, den ihm seine Krebserkrankung ebnete.
Dabei schilderte Tom Hunting sowohl den Vorgang als auch die Eingriffe während seiner Operation im Detail. Und berichtete von einer schockierenden Entdeckung seitens der behandelnden Ärzte. „Sie führen vorher eine explorative Operation durch, die Laparoskopie genannt wird“, so Hunting. „Sie schneiden einen kleinen Schlitz in den Körper, führen eine winzige Kamera hindurch, gefolgt von einem weiteren Gerät, das die Organe aus dem Weg schiebt. Und dann fanden die Ärzte tatsächlich etwas, von dem sie dachten, dass es die gleiche Art von Krebs wie die in meinem Magen war, bloß an der Bauchdecke. (…) In dem Fall wäre ich schon im vierten Stadium oder darüber angelangt. Ich dachte, das war’s. Sie würden mir eine Chemotherapie verpassen und ich würde es mir so lange bequem machen, bis es mich letztendlich umbringt.“Offenbar hat es sich bei der Entdeckung wirklich um ein zweites Krebsgeschwür im Körper des Schlagzeugers gehandelt, ein sogenanntes Peritonealmesotheliom, das während der Operation jedoch entfernt werden konnte. Laut Tom Hunting haben die Ärzte dafür „eine Operation innerhalb einer Operation“ durchführen müssen. „Die ganze Sache ist, wenn ich zurückblicke, ziemlich überwältigend.“
Tom Hunting kommt wieder zu Kräften
Hunting sprach mit Souza des Weiteren über seine Genesung und über die Art und Weise, wie sich die inzwischen überwundene Krankheit auf sein alltägliches Leben und sein Schlagzeugspiel auswirkt. „Sobald man aus dem Krankenhaus entlassen wird, ist man auf sich allein gestellt und denkt über die Überlebensfähigkeit nach“, erklärte er.
„Denn man läuft mit dieser riesigen Narbe herum. Und man kann keine normalen Mengen essen. Es ist eine Anpassungsphase, in der man irgendwie ausflippt, aber man muss sich einfach darauf einlassen und seinen Körper daran gewöhnen, dass man dieses Organ nicht mehr hat… Man lernt wieder zu essen. Ich esse zum Beispiel kleinere Portionen, aber dafür öfter. Snacks habe ich immer dabei. Ich versuche, wieder zuzunehmen und Muskelmasse aufzubauen. Ich hebe Gewichte, mache Liegestütze, wandere viel, spiele häufig Schlagzeug.Aber ich dachte wirklich, dass mich diese Operation entfremden würde. Ich trauerte definitiv um das Biest, das ich einmal war, so kann ich es wohl ausdrücken. (…) Aber nach all dem hier fühle ich mich ganz anders. (…) Ich war wirklich überrascht, weil ich dachte, ich hätte überhaupt keine Kraft mehr. Die bekomme ich jetzt allerdings langsam zurück. Jetzt bin ich nun mal kleiner, leichter und beweglicher. So ähnlich wie Donald Tardy von Obituary.“