Es ist ein Klischee, was sich häufig bewahrheitet: viele Musiker fallen während ihrer Karriere Alkohol und Drogen zum Opfer. Das amerikanische Männermagazin GQ hat für einen Bericht mehrere Interviews geführt, bei denen sie verschiedene Künstler fragten, wie sie von den Drogen weggekommen sind und wie sich dies auf ihre Karriere ausgewirkt hat.
Dabei wurde neben Musikern wie Jason Isbell, Julien Baker and Eagles-Gitarrist Joe Walsh auch Aerosmith-Sänger Steven Tyler befragt, dessen enormer Konsum von Kokain, Heroin und Alkohol in den siebziger Jahren ihm und seinem Bandkollegen Joe Perry den Spitznamen „The Toxic Twins“ einbrachte.
Die Drogen haben ihren Tribut gefordert
Tyler sagte, sein Drogenkonsum habe seine Leistung zunächst gesteigert, letztendlich aber seinen Tribut gefordert. Im Laufe der Zeit bemerkte er, dass er mehr Alkohol oder Drogen brauchte, um dieselbe Wirkung zu erziehlen:
„Mit einem Schuss Jack Daniel’s spielt man im Madison Square Garden, geht hinter die Bühne und mit Jimmy Page in den Club. Nach zwei Zugaben im Madison Square Garden spielt man kein Shuffleboard oder Yahtzee mehr. Man rockt einfach drauf los. Man tut etwas, von dem man nie gedacht hätte, dass man es könnte und fühlt sich wie ein Überwesen.
Es funktioniert für eine Weile absolut. Aber dann gehen die Dinge schief. Man wird süchtig. Etwas, was man immer getan hat, beeinflusst plötzlich die eigene Größe. Es funktioniert am Anfang, aber nicht am Ende. Es zieht einen runter. Es bringt nichts als Inhaftierungen, Geistesstörungen oder den Tod. „
Kein erneutes Spiel mit dem Feuer
Auf die Frage, ob er etwas an seiner Drogenzeit vermissen würde, sagte Tyler: „Ich habe eine Band, die immer noch zusammen auftritt, die Jungs sind noch am Leben, alle sind gesund. Wir spielen besser als vor 50 Jahren. Ich meine, es gab eine bestimmte Derbheit, als wir in Clubs gespielt haben und alle völlig heruntergekommen waren. Aber die Band ist immer noch zusammen und immer noch begehrt.
Die Leute wollen uns immer noch für eine Million Dollar pro Nacht sehen. Und das ist etwas, was ich auf’s Spiel setzten würde, wenn ich erneut anfangen würde, Drogen zu nehmen. Ebenso wie meine Kinder. Meine Katzen. Meine Hunde. Mein schönes Haus in Maui. Meine Freundin. Alles wäre in Gefahr.“