Nach einer Wiedervereinigung im Jahre 2006 ist die norwegische Black Metal-Institution Immortal erneut Geschichte. Der METAL HAMMER ist nach Bergen gereist, um mit Olve Eikemo alias Abbath über die Trennung von der Band zu sprechen.
Dem Musiker fällt es sichtlich schwer, über die Ereignisse der letzten Wochen zu sprechen. „Ich habe Demonaz eine Textmitteilung geschickt, dass er den Namen Immortal haben kann“, bricht es plötzlich aus Abbath heraus, der damit ein gütliches Ende des bitteren Rechtsstreits zwischen den beiden Freunden ankündigt.
„Alle Seiten haben in dieser Schlacht verloren. Wenn Demonaz und Horgh den Namen Immortal unbedingt haben wollen, dann soll es eben so sein. Es waren 25 Jahre, und wir haben mehr als nur eine schwierige Zeit gemeistert. Ich werde Immortal für immer im Herzen, in meiner Seele und in meinen Knochen tragen.“
Was führte zur Trennung?
Der nordische Hüne zieht zur Bestätigung das T-Shirt hoch und zeigt das riesige Immortal-Logo auf seiner Haut. Doch wie konnte es überhaupt so weit kommen, dass die einstigen Blutsbrüder, deren immer wieder beschworene Freundschaft sogar durch familiäre Bande gestärkt ist, sich plötzlich als gegnerische Parteien vor Gericht wiederfinden? „Die Chemie hatte schon länger nicht mehr gestimmt“, beginnt Olve den Versuch einer Erklärung. „Unser Verhältnis innerhalb der Band war über die Jahre hinweg rostig geworden. Wir drei haben uns immer noch gut verstanden, aber es fehlte etwas.“
Den konkreten Anlass sieht der Bergener in seinem Versuch, den Erstellungsprozess für das nächste Album von Immortal zu beschleunigen. „Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte der erste Studiotermin noch vor dem letzten Weihnachtsfest stattgefunden“, fährt er fort. „In diesem Frühjahr wollte ich unsere neue Platte in den Läden sehen. Aber Demonaz und Horgh müssen auch Verantwortung für ihre Familien tragen, weshalb ihnen einfach die Zeit fehlt.“ Ein gefühlter Mangel an Einsatzwille brachte dann das Fass zum Überlaufen.
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