Max Cavalera: Ein Rückblick zum 55. Geburtstag

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Anstelle des üblichen Werdegangs durch traditionelle Musikausbildung oder familiäre Einflüsse führte Max Cavalera ein tragisches Ereignis zu seinem Ruhm in der Metal-Szene. Als Massimiliano Antonio „Max“ Cavalera nur neun Jahre alt war, starb sein Vater plötzlich und unerwartet. Sein Tod warf die Familie Cavalera in eine existenzielle Notlage. Sie verloren nicht nur ihren Vater, sondern auch ihre finanzielle Stabilität und mussten in einem engen Zimmer im Haus ihrer Großmutter in Belo Horizonte Zuflucht suchen. Um über die Runden zu kommen, waren der Sänger und sein jüngerer Bruder Igor auf einen schnellen Einstieg ins Arbeitsleben angewiesen. Diese harte Realität entfachte eine tiefe Wut und Frustration in den Brüdern, die sie schließlich in die Arme des Punk und Metal trieb. Ihre ersten musikalischen Versuche, die Punk-Band Guerrilla und das Metal-Projekt Tropa De Shock, waren nur von kurzer Dauer. Doch die Idee, eine eigene, ernsthafte Band zu gründen, ließ die beiden nicht los.

Ein Wort, ein Neuanfang

Der Begriff „Sepultura“, den der Künstler zufällig in einem Wörterbuch entdeckte und sich mit „Grab“ übersetzen lässt, wurde zum Symbol für ihren Neuanfang. Mit Igor am Schlagzeug rief er die Band ins Leben, die bald zu einer der einflussreichsten Gruppen im Metal aufstieg. Cavaleras unkonventionelle Spielweise, bei der er anfangs nur drei Saiten nutzte, entwickelte sich schnell zu seinem Markenzeichen. Diese Technik, die aus einer praktischen Notlösung entstand, verlieh dem Gitarrenspiel des Frontmanns eine einzigartige und unverwechselbare Note.

Sepultura veröffentlichten 1986 ihre erste Platte MORBID VISIONS. Trotz seiner anfänglichen Unerfahrenheit im Gitarrenspiel zeigte Cavalera eine beeindruckende Lernkurve. Der wahre Durchbruch kam dann mit Album Nummer zwei, SCHIZOPHRENIA (1987). Dieses Werk führte die Formation nach Amerika und brachte ihr einen Vertrag bei Roadrunner Records ein. Über die Jahre prägte der Sänger und Gitarrist mit seiner Truppe die Szene mit sechs Alben, darunter ARISE (1991), CHAOS A.D. (1993) und ROOTS (1996). Innere Konflikte und persönliche Tragödien führten jedoch 1996 dazu, dass Cavalera Sepultura verließ. Dies eröffnete ihm die Möglichkeit, ein Jahr später Soulfly zu gründen.

Max Cavalera ständig auf der Suche

Sein unermüdlicher Schaffensdrang endete allerdings nicht bei Soulfly. 2007 schuf er Cavalera Conspiracy, um die Zusammenarbeit mit seinem Bruder fortzusetzen. Vier Jahre später gründete er die Soupergroup Killer Be Killed; in dieser schloss er sich mit Mitgliedern von Mastodon, The Dillinger Escape Plan und Converge zusammen. Im Jahr 2021 startete er zusammen mit seinem Sohn Igor Amadeus und Zach Coleman das Projekt Go Ahead And Die. Ihr Band-betiteltes Debütalbum kam noch im selben Jahr raus, gefolgt von UNHEALTHY MECHANISMS (2023), und verbindet Death- und Thrash Metal mit Punk Rock-Attitüde. Obwohl Cavalera bereits zahlreiche Erfolge und Meilensteine in seiner Karriere vorweisen kann, ist sein Hunger nach weiteren Herausforderungen ungebrochen. Für ihn ist der kreative Prozess noch lange nicht abgeschlossen. „Ich bin immer auf der Suche nach einem besseren Album. Ich denke, ich habe noch kein echtes Meisterwerk gemacht. Das wird noch kommen – irgendwann“, erklärt er in einem Interview.


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