Slipknot: 25 Jahre SLIPKNOT

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Im Jahr 1999 dominierte Nu Metal das Musikgeschehen mit neuen Alben von Staind (DYSFUNCTION), Static-X (WISCONSIN DEATH TRIP) und Mushroomhead (M3). Doch kein Werk schlug so ein wie die Band-betitelte Debütplatte SLIPKNOT. Mit ihrer brutalen Energie und unverkennbaren Ästhetik setzten Slipknot neue Maßstäbe im Metal-Genre.

Nicht zu bändigen

Das Konzept von Slipknot, initiiert von Gründungsmitgliedern Shawn „Clown“ Crahan, Joey Jordison und Paul Gray, nahm bereits 1996 auf ihrem Demo MATE.FEED.KILL.REPEAT Gestalt an. Als sie 1998 ihre ersten Schritte hin zu einem vollständigen Album unternahmen, verfeinerten sie ihren einzigartigen Stil weiter. Durch ihre energiegeladenen Live-Auftritte erlangten sie rasch Bekanntheit und weckten das Interesse des renommierten Produzenten Ross Robinson. Der gebürtige Texaner hatte sich bereits einen Namen gemacht durch seine Arbeit an den ersten beiden Alben von Korn sowie ROOTS (1996) von Sepultura und dem Debüt von Limp Bizkit (THREE DOLLAR BILL, Y’ALL$, 1997).

Am 2. Februar 1998 erlebte Robinson erstmals, wie Slipknot live vor einem tobenden Publikum spielten. Der Safari Club war bis auf den letzten Platz gefüllt, als die Band durch die Hinterausgänge in den Saal stürmte. „Sie brachen wie eine Naturgewalt durch die Menge“, erinnert sich der Produzent später gegenüber Kerrang!. „Joey saß auf Micks (Anm.d.A. – Thompson) Schultern, trat Leute und schlug ihnen auf den Kopf. Sie waren bereit, das Publikum in Stücke zu reißen.“ Fasziniert von der Intensität und rohen Energie der Musiker stimmte Robinson schließlich zu, mit ihnen zu arbeiten. Doch es gab einen Haken: Aufgrund seiner laufenden Projekte mit anderen Bands, zum Beispiel Amen, Machine Head und Vanilla Ice, mussten die Maskenträger bis zu zehn Monate auf den Beginn ihrer Aufnahmen warten. Die Band, insbesondere Drummer Jordison, war ungeduldig und rief regelmäßig bei Robinson an. Dieser gab letztendlich im September desselben Jahres nach und lud die Herren nach Los Angeles, um mit der Arbeit an ihrem Debüt zu beginnen.

Ein etwas anderer Aufnahmeprozess

Wie extrem und intensiv die Arbeit mit Robinson in den Cole Rehearsal Studios werden sollte, konnte wirklich keiner erahnen: Während den Aufnahme-Sessions bewarf er die einzelnen Band-Mitglieder mit Gegenständen und Lebensmitteln und verteilte Schläge und Tritte. Er zwang beispielsweise Jordison, Schlagzeug zu spielen, bis seine Hände bluteten, und bewarf ihn mit Topfpflanzen, vor denen er sich ducken musste. Chris Fehn zwang er, zwei Gallonen Wasser zu trinken, bis er fast erbrechen musste.

Taylor sang hingegen in einer Kabine, die mit Erbrochenem, Tierkot und getrocknetem Blut verschmiert war. „Ich habe noch nie in meinem Leben so geschrien oder gesungen“, meint Taylor. „Ross hat mich jeden Tag bis zu dem Punkt getrieben, an dem ich am Ende buchstäblich in zwei Hälften zerbrochen war und nicht mehr aufhören konnte zu weinen.“ Zusätzlich versuchte der Produzent, den Herren während der Aufnahmen die Instrumente aus der Hand zu schlagen und forderte sie schreiend auf, noch härter zu spielen. „Ross hat uns gedrängt, und wir haben zurückgeschlagen. Es war ein Kampf. Ross warf mit Dingen nach uns und war so sehr bei der Sache. Das kann man auf der Platte hören“, erinnert sich Sänger Corey Taylor in einem Gespräch.

Viel Veränderung

Kurz vor Weihnachten kehrten Slipknot dann kurzzeitig in ihre Heimat Iowa zurück. In dieser Phase platzte Gitarrist Josh Brainard mit einer Nachricht heraus, dass er die Band verlassen würde. Zurück in der Indigo Ranch, stieß Jim Root als ihr neues viertes Mitglied dazu. Er konnte gerade einmal bei zwei Songs mitspielen, bevor Ross verkündete, dass das Album abgeschlossen sei. SLIPKNOT wurde schließlich innerhalb weniger Monate zum Beststeller ihres Labels und zum am schnellsten verkauften Debüt einer Metal-Band aller Zeiten. Die Scheibe erreichte Platz 51 in den Billboard Charts; der Song ‘Wait And Bleed’ erhielt sogar eine Grammy-Nominierung.

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In den vergangenen 25 Jahren hat sich bei Slipknot viel verändert – vor allem intern: Die Band, die das Debütalbum prägte, besteht heute aus einer veränderten Besetzung. Von den ursprünglich neun Mitgliedern sind nur noch fünf übrig geblieben: Taylor, Crahan, Root und Thomson, zusammen mit Turntablist Sid Wilson. Die aktuellen Mitglieder der Formation ergänzen diese Kerngruppe: Bassist Alessandro „VMan“ Venturella (seit 2014), Perkussionist Michael „Tortilla Man“ Pfaff (seit 2019), der frühere Sepultura-Schlagzeuger Eloy Casagrande, der im Frühjahr Jay Weinberg ablöste, und Sampler Jeff Karnowski.


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