Evergrey: Melancholische Spitzenreiter

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Spätes Glück und große Leere

Nach der zerbrochenen Ehe mit der Musikerin Carina ­Englund, deren grandiose Stimme auf diversen Evergrey-Alben zu hören ist, hat sich bei Tom und seiner neuen Lebensgefährtin weiterer Nachwuchs eingestellt, wie der Blick auf das Minifahrzeug vor der Terrassentür verrät. „Das ist der Mercedes meines Sohns“, schmunzelt der 50-Jährige aus dem Jahrgang 1973. „In meinem Alter noch einmal Vater geworden zu sein, empfinde ich als großes Privileg. Es gibt meinem Leben eine neue Bestimmung. Gleichzeitig erinnert es mich daran, dass ich zwar nicht mehr der Jüngste bin, aber noch immer nicht alles um mich herum kontrollieren kann – egal, wie sehr ich es versuche.“

Im Rückblick wird mehr als deutlich, wie weitreichend alle Alben seit HYMNS FOR THE BROKEN aus dem Jahr 2014, als die alte Mannschaft von Evergrey wieder zusammenfand, eine Art von Einträgen aus dem persönlichen Tagebuch von Tom S. Englund darstellen. Die bröckelnde Beziehung, der Bruch und die Trennung finden sich sowohl in den metaphorischen Texten als auch musikalisch darin ebenso wieder wie das Wiederfinden des eigenen Gleichgewichts.

Momente in der Zeit

Doch obwohl sich der Sturm über der Ostseestadt Göteborg längst gelegt hat und die Sonne wieder scheint – es bleibt immer Treibgut am Strand des Lebens zurück. „Ich bin jetzt mental an einem viel besseren Ort angekommen“, gibt der hochgewachsene Schwede zu Protokoll. „Ich fühle mich glücklich, aber denke trotzdem darüber nach, was das eigentlich für ein Gefühl ist. Glücklich zu sein, das sind Momente in der Zeit. Bruchstücke aus der Vergangenheit, die uns dahin gebracht haben, wo wir gerade sind. Glück kann auch eine Leere in uns füllen.“

Mit diesen Worten ist Tom beim Titel des aktuellen Evergrey-Albums angekommen. Dem Sänger zufolge stellen alle Songs auf THEORIES OF EMPTINESS grundsätzlich Beispiele für Leere dar. Dies spiegelt sich auch in der Sternenkonstellation im Kopfumriss auf dem Album-Cover wider, welche das Zeichen für „Leere“ in der chinesischen Astrologie zeigen soll. Gemäß Tom kann Leere unter anderem durch die Abwesenheit von etwas entstehen, wie fehlende Liebe, Nähe und Verbundenheit.

Fallen als zentrales Motiv

Eine Leere bleibt auch dort, wo ein geliebter Mensch von uns gegangen ist. Solch eine Leere, die aus Einsamkeit erwächst, schmerzt. Doch auch ein Mangel an Ehrgeiz erzeugt für ihn eine Leere: „Das Gefühl, nichts zu brauchen oder nachjagen zu müssen, kann durchaus eine gute Leerstelle sein“, merkt Tom an. „Aber nicht für mich, ich brauche das, immer ein Ziel anzustreben.“ Neben der Leere identifiziert der Autor der meisten Evergrey-Texte den Fall, im Sinne eines Zusammenbruchs, oder das Fallen als weiteres zentrales Motiv auf THEORIES OF EMPTINESS.

„Das Fallen symbolisiert für mich, verloren zu sein und sich immer weiter vom eigentlichen Sinn des Daseins zu entfernen“, sagt der Musiker. „Die wichtigste Frage lautet jedoch: Um was geht es im Leben eigentlich? Als Menschheit haben wir den Weg verloren. Warum werden ständig schreckliche Kriege angezettelt? Werden wir uns jemals ändern? Ich wage das zu bezweifeln!“

Wie Englund seinem Ärger auf musikalischem Weg Luft macht und warum es diesmal ein anderes Produzenten-Team gab, findet ihr in der METAL HAMMER-Juniausgabe 2024, erhältlich am Kiosk oder indem ihr das Heft bequem nach Hause bestellt. Noch einfacher und günstiger geht’s im Abo!

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