In Flames sind das Urgesteine des schwedischen Melodic Death Metal und haben in 26 Jahren elf Alben veröffentlicht, auf denen sie ihre Wandlungsfähigkeit und den großen Willen unter Beweis gestellt haben, immer ganz vorne auf der Welle der Veränderung zu reiten. Das hat nicht immer allen Fans (und Kritikern) gepasst, aber dennoch unzählige großartige Songs zur Folge gehabt. Wir stellen euch (in chronologischer Reihenfolge) 25 In Flames-Songs vor, die ihr unbedingt kennen solltet. Und da so eine Liste natürlich nur einen Bruchteil aller wichtigen Songs abbilden kann, ist die Auswahl natürlich höchst subjektiv!
01: ‘Behind Space’
Der Opener des ersten offiziellen In Flames-Lebenszeichens LUNAR STRAIN ist aufgrund seines unverwechselbaren Riffs, seiner abgefahrenen Elektroniken und der Akustikgitarre. Auch gleichzeitig ein echter Hit. Die herrlich fies dahingekeiften Vocals stammen noch vom Dark Tranquillity-Frontmann Mikael Stanne und die Nähe zum angeschwärzten Death Metal ist zu diesem Zeitpunkt deutlich hörbar, auch wenn sich Riffing, Melodie und Groove teilweise schon deutlich davon absetzen. ‘Behind Space’ wurde für COLONY zwar neu aufgenommen, die Ur-Version ist aber das einzig Wahre.
02: ‘Subterranean’
Die EP SUBTERRANEAN setzt die Linie des Vorgängers konsequent fort. Kennen sollte man unter Anderem den Titeltrack ‘Subterranean’, der mit Offbeat-Groove und spannender Melodieführung, die unterstreicht, was In Flames in der Frühphase auszeichnet, vieles richtig macht. Zudem lässt sich, wenn man genau hinhört, in den markanten Doppel-Leadgitarren bereits der unverkennbare Gitarrensound späterer Jahre erahnen. Ein echter Klassiker!
03: ‘Dead Eternity’
THE JESTER RACE ist für viele In Flames-Fans früher Tage DAS Album „ihrer“ Band. Tatsächlich ist THE JESTER RACE die klarste und eindrücklichste Melodic Death-Ansage und die Hitdichte hoch. Unter anderem sollte man unbedingt den Song ‘Dead Eternity’ kennen, der vor allem mit der markanten Schlusszeile „You’ll never be alone again, you’ll never die again, you’ll never be born again, you’ll forever be, stuck here in eternity” auffällt.
04: ‘The Jester Race’
Auch der Titeltrack fällt unter die Kategorie In Flames-Pflichtprogramm – egal ob mit seiner markanten Intro-Melodie, seinen markanten Samples oder der sozialkritische Unterton des Textes, der ein finsteres Bild der Menschheit zeichnet. Ganz nebenbei manifestiert sich hier der legendäre In Flames-Gitarrensound. Ein Band-Klassiker.
05: ‘Gyroscope’
WHORACLE ist im Anschluss deutlich Melodiedurchsetzer als sein Vorgänger und bietet ebenfalls zahllose Hits. Einer davon ist ‘Gyroscope’, welchen man unbedingt in seine In Flames-Playlist aufnehmen sollte: das markante Akustikgitarren-Intro leitet in ein wundervolles Melodieriff, über dem der grandiose Chorus thront, der u.a. das Bild des „Neo-wolf“ aus The Jester Race aufgreift. Stark!
06: ‘Episode 666’
Pflichtprogramm für jeden In Flames-Fan! ‘Episode 666’ bringt die Frühphase der Band soundgewaltig auf den Punkt. Markantes Melo-Death-Riffing wird von hittiger Songstruktur und einem regelrechten Über-Chorus flankiert, der sich am besten mit gereckter Faust skandieren lässt: „This is episode six-six-six. Destination: Chaos!”. Warum wird das Ding bloß derzeit nicht mehr live gespielt?
07: ‘Ordinary Story’
COLONY ist die nächste In Flames – Evolutionsstufe: Grooves und Melodien werden eingängiger und moderner. Man spielt nicht länger den Melodic Death alter Schule, sondern lässt verstärkt modernere Elemente einfließen – was auch bei ‘Ordinary Story’ der Fall ist. Das starke Intro-Riff leitet in einen clean (!) gesungenen Vers mit Klavier und sanftem Gothic-Touch, über dem der bedrohlich geknurrte Chorus thront, der den Verlust der eigenen Identität in der modernen Welt anprangert. Stark ist auch der durch einen Piano-Einsatz aufgelöste C-Part!
08: ‘Resin’
Was für eine Melodie! ‘Resin’ ist aufgrund seiner Eröffnung, die auch gleichzeitig das Hauptthema des Songs stellt, unverkennbar und in einer Best-Of-Playlist unverzichtbar. Lyrisch rückt die Verzweiflung und Emotion in den Vordergrund, die in fies-knurrigen Shouts vorgetragen wird. „And I beg for mercy – And I beg for mercy in vain. One night is a mare – two is worse. How can I manage three?”.
09: ‘Only For The Weak’
JUMP! JUMP! JUMP! JUMP! – wer schonmal eine In Flames-Show erlebt hat, der weiß, was er auf dem Hauptriff dieses Songs zu tun hat: ‘Only For The Weak’ ist ein Hit. Ein echter Hit. Bis heute (mehr oder weniger) fest im Live-Repertoire der Band verankert bringt dieser Song einfach alles mit, was es braucht um sich so richtig im Hirn festzufräsen. Eine markante (Keyboard-)Melodie, einen großartigen Chorus und Lyrics, die man aus ganzem Herzen mitgröhlen will, muss und kann. So muss das!
10: ‘Satellites And Astronauts’
Das mehr oder weniger nachdenkliche ‘Satellites And Astronauts’ schlägt dann in eine völlig andere Kerbe: Sphärische Gitarren und gehauchter Gesang in den Versen wird von dem drückenden Chorus konterkariert, bei dem Instrumente und Gesang eine schmerzerfüllt-wütende Einheit bilden. Vielleicht nicht der offensichtlichste Treffer von CLAYMAN – aber einer der wirkungsvollsten.
11: ‘Another Day In Quicksand’
Auch ‘Another Day In Quicksand’ ist eher Geheimtipp als MTV-Hit und überrascht mit Metalcore-Groove und Tremolo-Riffings, die sich so auch auf ANTIGONE (Heaven Shall Burn) finden lassen. Die generelle Ansprache ist, schnell hart und aggressiv. Außerdem gibt es ein schönes Solo. Pflichtprogramm für jede In Flames-Playlist!
12: ‘Trigger’
REROUTE TO REMAIN läutet die dritte In Flames-Entwicklungsstufe ein und kein Song steht für diesen Schritt so eindeutig, wie der Über-Hit ‘Trigger’ zum dem später auch noch eine eigene EP veröffentlicht wurde. Alles an der Nummer ist legendär – die endgültige Abkehr vom Death Metal-Groove hin zu Metalcore-Feeling und viel triolischer Rhythmik, den unverwechselbaren Gitarren und dem Chorus mit Klargesang („From green to red our days pass by, waiting for a sign to tell us why – are we dancing all alone”. Wer jetzt keine Gänsehaut hat, lügt!) bis hin zu dem Doppel-Video mit den Göteborger Kollegen von Soilwork, bei denen die beiden Bands körperlich aneinandergeraten (und das ihr hier sehen könnt). Ein echter Knaller.
13: ‘System’
Aggressiv, modern, catchy: Mit ‘System’ sind In Flames im Jahre 2002 (!) absolut auf der Höhe der Zeit. Diese markante Mischung aus Melodeath, Alternative Metal und Metalcore wird im folgenden Jahrzehnt so richtig erfolgreich sein – und In Flames drücken ihr eine ganz persönliche Note auf. ‘System’ hat außerdem einen großartigen Chorus und starke Elektroniken, die auf REROUTE TO REMAIN eine wesentlich prominentere Rolle einnehmen als zuvor. Herausragend!
14: ‘Watch Them Feed’
‘Watch Them Feed’ ist die B-Seite der TRIGGER-EP und fand erst mit der Neuauflage 2014 seinen Weg auf die Extended-Edition des Albums. Kennen sollte man diesen Song aber trotzdem: Lamb Of God-mäßig wird hier nämlich einfach nur abgerissen. ‘Watch Them Feed’ könnte dank seiner drückenden Gitarren und seines Stils auch locker auf einer Darkest Hour-Platte Platz finden. Ein unbekannteres Kleinod, das man aber dringend in seine Playlist aufnehmen sollte!
15: ‘Touch Of Red’
Auf SOUNDTRACK TO YOUR ESCAPE haben In Flames die dritte Evolutionsstufe endgültig erreicht. Aus Melodic Death ist Modern Metal geworden, der sich mit drückenden Riffs, dem markanten Gitarrensound und seinem großen Gespür für den dramatischen Chorus im Herzen der Fans etabliert. Bestes Beispiel? ‘Touch Of Red’ – Toller Chorus, markante Melodie und ein herrlich dramatisches Outro mit viel Samples, Effekten und gezupfter Gitarre.
16: ‘Dial 595-Escape’
Der Beinahe-Titeltrack besticht mit seinem überragenden Hauptriff und den durch die starke Elektronik in Bewegung versetzten Verse, denen der unfassbar groovende Chorus folgt. Muss hier noch mehr gesagt werden? Pflichtprogramm!
17: ‘Reflect The Storm’
Auf COME CLARITY setzen In Flames ihre zuvor eingeschlagene Linie konsequent fort, zeigen aber noch mehr Variabilität und Emotionen. Ein hervorragendes Beispiel ist der Trademark-Song ‘Reflect The Storm’, der in seinem unheimlich dramatischen Chorus („Expose the dark side, aching and emotional. Expose the dark side, impossible to tame”) die dunkle und verletzliche Seite des Protagonisten betont. Ebenfalls auffällig ist die markante Bridge.
18: ‘Dead End’
‘Dead End’ ist aus gleich mehreren Gründen Pflicht für jede In Flames-Playlist: Einerseits ist das Duett von Anders Fridén und Lisa Miskovsky mehr als hörenswert. Andererseits kann man sich der modernen Mischung aus druckvoller Bridge und “Mitsing”-Chorus kaum entziehen. Auch der sozialkritische Inhalt ist stark. Sehr empfehlenswert!
19: ‘Pacing Death’s Trail’
Tolle Doppelgitarren-Leads, sehr moderne Verse und ein hervorragend-aggressiver Chorus mit klarer Ansage: “Surrender to nothing.
Or run, as far as you can I’m trying to hold on to what I believe in, but my heart is in a coma!”. Die Quintessenz von In Flames in ihrer modernen Phase und wohl auch für Fans alter Schule zu verdauen.
20: ‘Delight And Angers’
‘Delight And Angers’ bringt auf den Punkt, was In Flames auf A SENSE OF PURPOSE auszeichnet. Insbesondere der herausragende Chorus („Heal me, I can’t sleep. Thought I was unbreakable, but this is killing me”), in dem Anders seine Klargesangs-Qualität unter Beweis stellt bleibt im Kopf. Insgesamt groovt sich der Song zudem mit seiner Elektronik und den Trademark-Gitarren ins Herz des Hörers. Vor allem der C-Part sorgt dann noch für das notwendige Drama. Hervorragend!
21: ‘March To The Shore’
Das Hauptriff von ‘March To The Shore’ ist durch seine forsche Energie und nach vorne gehenden Groove eine Reminszenz an die Vergangenheit, während der hittige Chorus klar im Heute angesiedelt ist. Gerade aufgrund dieser Verbindung ist ‘March To The Shores’ unbedingt hörenswert, zumal sich Melodie und Refrain nicht mehr aus dem Kopf bekommen lassen.
22: ‘The Chosen Pessimist’
Nachdenklich, deprimiert und balladesk. Das über acht Minuten lange ‘The Chosen Pessimist’ hat viel Geduld im Aufbau und ist durch seine Melodien und Elektroniken unfassbar atmosphärisch. Die zerbrechliche Stimme von Anders Fridén steuert durch ein Meer von Gefühlen, was erst im C-Teil durch die einsetzenden Gitarren aufgelöst wird. Eine völlig andere Seite von In Flames. Unbedingt anhören!
23: ‘Fear Is The Weakness’
Das erste Album ohne Gründungsmitglied und Chef-Songwriter Jesper Strömblad deutet die nächste Entwicklungsstufe von In Flames an. ‘Fear Is The Weakness’ ist dafür ein hervorragendes Beispiel: Elektroniken führen die Gitarren, der Gesang tendiert verstärkt zum Klargesang und die Instrumentierung vermehrt zu großen Melodiebögen als zum zwingenden Groove der Vorgänger – auch wenn die Gitarren natürlich nach wie vor trilolisch nach vorne schieben. Der Refrain ist zudem extrem hittig. Starke Nummer!
24: ‘Deliver Us’
Das dramatische ‘Deliver Us’ vereint die Elektroniken und Gitarren unter der Leitung des Triolen-Grooves. Auch ‘Deliver Us’ unterstreicht den Scheideweg, an dem In Flames auf diesem Album stehen. Der hervorragende Klargesang im Chorus macht die Tür zum größeren „Mainstream“ weit auf, während Groove und Gitarren die Band nach wie vor im modernen Metal verwurzeln. Ganz nebenbei ein hervorragender Song, der in jede In Flames-Playlist gehört!
25: ‘Dead Eyes’
Der bisher letzte Streich aus dem Hause In Flames ist SIREN CHARMS, mit dem sich die Band dank vieler Alternative- und Pop-Elemente nicht nur Freunde machte. Auch ‘Dead Eyes’ atmet teilweise unverkennbar 30 Seconds To Mars, konterkariert dies aber mit den Trademark-Gitarren und einem echten Stadion-Chorus. Schwierig für Ewiggestrige Fans der ersten Stunde, dennoch ein ganz hervorragender Song!
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