Mit DRECK UND SEELENBROKAT meldet sich nach Stephan Weidner und Matthias Röhr der dritte Ex-Onkel musikalisch zu Wort und Ton. Pe Schorowsky steht nun erstmals in seiner Karriere am Mikro und macht dabei eine erstaunlich gute Figur. Seine Texte sind angenehm unagitatorisch, bieten einen augenzwinkernden, unverkrampften Blick auf die Welt und reflektieren damit wohl ziemlich genau Schorowskys relaxten Charakter. Musikalisch erinnert das Ganze an die wilden Anfangstage der Toten Hosen (ist der Vergleich überhaupt zulässig?), zumal Schorowskys Stimme eher in Campino-Höhen als Russell-Tiefen angesiedelt ist. Begleitet wird er dabei von Gitarrist Chris Fueterra (Yen), Edguy-Bassist Tobias Exxel sowie Session-Drummer Peter Zettl (half beim Der W-Debüt aus). Das macht über den größten Teil der Spielzeit ziemlich viel Laune, die Höhepunkte laden zum Pogen und Mitgrölen ein. Okay, manchmal geht die Dynamik flöten, dann klingt das Ganze musikalisch eher wie ein Karnevals-Kalauer (‘Nordpol’, ‘Schrottplatz deiner Seele’). Dennoch: Ein überraschend charmantes Punk-Statement aus der (nur bühnentechnisch) hinteren Reihe der Onkelz.
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