Pagan-Pussys, aufgepasst! Legt eure Plastikhörner aus den Händen und hört mal zu. Fünf Jahre nach VARJOINA KULJEMME KUOLLEIDEN MAASSA sind die Könige des Genres zurück.
Und sie klopfen nicht höflich am Eingang – sie brennen ihn mit JUMALTEN AIKA nieder und werfen das Trötengesindel vom Thron. Warum? Weil bereits die ersten Minuten des Openers besser sind als alles, was das komplette Genre in den vergangenen Jahren verbrochen hat. Keine platten Sauflieder, keine ewig gleichen 08/15-Song-Strukturen: Moonsorrow haben auch zwanzig Jahre nach ihrer Gründung noch immer verstanden, wie man zeitlosen und sphärischen Metal spielt, dabei traditionelle Instrumente einfließen lässt und dennoch zu keiner Sekunde kitschig wirkt. Aggressiv, melancholisch und episch. Nur einer der fünf Songs verklingt nach weniger als zehn Minuten – ein netter Mittelfinger in Richtung Wegwerfgeneration YouTube. Der Rest peitscht sich in Überlänge unwiderstehlich ins Hirn, den Geist und wirft das Kopfkino an. Dort zappeln keine Wikinger-Hipster auf einer Jägermeister-Party – es erstreckt sich die weite, unberührte Natur, große Welten und die Erhabenheit echter Kunst.
Natürlich kommt den Finnen ihre Heimatsprache zugute, die aufgrund der (für die meisten von uns) Unverständlichkeit etwas Ursprüngliches, Authentisches vermittelt. Ein hohes und seltenes Gut in der heutigen Musiklandschaft – für das man sich gerne fünf Jahre Zeit lassen darf und soll. Kopfhörer auf, Augen zu – und genießen.
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