Die am wenigsten überraschende Tat-sache am neuen Anvil-Album ist sein Titel – dem kanadischen Trio wird das Spielchen „Drei Worte und Alliteration“ seit geschlagenen 35 Jahren nicht langweilig.
-Spannender an ANVIL IS ANVIL sind tatsächlich – und wer hätte das gedacht – die vielfältigen Themen, von denen Sänger Steve „Lips“ Kudlow, Drummer Robb Reiner und der 2014 dazu-gestoßene Bassist Chris Robertson erzählen: Allein der Beginn mit dem unkonventionellen, an Running Wild oder Alestorm erinnernden Piratenstück ‘Daggers And Rum’ verblüfft, was sich beim kritischen ‘Gun Control’ und dem langsameren ‘Zombie Apocalypse’ fortsetzt. Das geschichtsträchtige, mit dunklen Chören veredelte ‘Forgive Don’t Forget’ beweist dazu sowohl die Ernsthaftigkeit als auch den thematischen Anspruch der Kanadier. -Apropos: Auch musikalisch zeigen Anvil (einmal mehr), dass sie eine der unterschätztesten Thrash-Bands überhaupt sind:
Man höre das- -flotte ‘Up, Down, Sideways’, scheinbar mühelos aus dem Ärmel geschüttelte Nummern wie ‘Die For A Lie’ oder ‘Runaway Train’ sowie das eingängige ‘It’s Your Move’, das hymnische ‘Ambushed’ und das kurzweilige ‘Fire On The Highway’ – allesamt unterhalten auf einem guten, viel Hörspaß mit sich bringenden Niveau, das man Anvil trotz ihrer konstanten Leistungen vielleicht gar nicht mehr zugetraut hätte. Ein großer Fehler, denn: ANVIL IS ANVIL – und Anvil machen einfach Spaß.