Gamma Ray Empire Of The Undead

Melodic Metal, earMusic/Edel 11 Songs / VÖ: 28.03.2014

6.0/ 7
teilen
twittern
mailen
teilen
von
Foto: Gamma Ray

>>> Das neue Gamma Ray-Album EMPIRE OF THE UNDEAD ist Album des Monats in METAL HAMMER-Ausgabe 04/2014

Klingt gemein, soll es aber gar nicht: Seit Anfang der 2000er hören sich die besten Gamma Ray-Alben immer an wie von jemand anderem. Musterbeispiel für diese absichtlich überzogene Behauptung: NO WORLD ORDER (2001) mit seinen fast dreisten Judas Priest-„Anleihen“. Selbstverständlich bleiben Gamma Ray dabei immer Gamma Ray und können wie auf LAND OF THE FREE II (2007) auch erfolgreich mit Selbstzitaten punkten.

Festgehalten werden muss andersherum aber auch, dass der letzte Streich TO THE METAL! (2010), dem man keinen Kopie-Overkill nachweisen konnte, ein gutes Album war – mehr aber auch nicht. Richtig viel ist davon nach vier Jahren nicht hängen geblieben (was die Klasse von ‘Empathy’, ‘Rise’ und des Titelstücks nicht anficht), oft fehlte es einfach am zwingenden Moment. Doch das ist auf dem neuen Album EMPIRE OF THE UNDEAD schon wieder ganz anders.

Und siehe da: Immer wieder erinnert es an jemanden oder etwas anderes. Dass man im Refrain von ‘Hellbent’ an ‘Hell Bent For Leather’ denken muss, ist ohnehin klar. Als zwischendurch auf Midtempo gebremst wird, kratzt auch noch von irgendwo der ‘Night Crawler’ mit den Fingernägeln, und die Gitarrenarbeit könnte ebenfalls ein UK-Import sein. Doch es ist nicht alles Priest, was glänzt: ‘Seven’ könnte zu guten Teilen von Iron Maiden stammen, und nach Helloween dürfen Gamma Ray ohnehin klingen so oft und sehr sie mögen. Das Riff aus ‘Empire Of The Undead’ ist sowas von ‘Hit The Lights’, dass man sich wundert, wenn statt James Hetfield plötzlich Kai Hansen loslegt.

Genau das ist aber (mit) das Schönste an EMPIRE OF THE UNDEAD: Gamma Ray setzen bekannte Bruchteile zu etwas Neuem zusammen, machen es sich zu eigen und haben damit die Überraschung auf ihrer Seite. Zumal bei Weitem nicht alles irgendwo zusammengeklaubt wurde. Durchgehend kann die Band mit ungewöhnlichen Song-Wendungen und neuen Sounds die Spannung oben halten, während die meist erhabenen Refrains als Dreh- und Angelpunkt herausragen.

Youtube Placeholder
An dieser Stelle findest du Inhalte aus Youtube
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.
)

Speziell im epischen ‘Avalon’ zahlt sich diese perfekte Mischung aus Verspieltheit und einschmeichelnder Melodik aus und lässt die verschachtelten neun Minuten federleicht davonfliegen. Apropos: Selbst Klischeeauswüchse wie „Fly high like an eagle, touching rainbows in the sky“ können den Spaß an EMPIRE OF THE UNDEAD nicht verderben. Jeder Song auf diesem Album ist ein Hit! Gamma Ray liefern Melodic Metal in seiner schönsten Form; bunter und wendiger geht’s kaum.

Rund 100 aktuelle Reviews findet ihr in unserer April-Ausgabe.

Das Heft kann einzeln und innerhalb von Deutschland für 5,90 Euro (inkl. Porto) per Post bestellt werden. Einfach eine Mail mit dem Betreff „Einzelheft Metal Hammer 04/14“ und eurer Adresse an einzelheft@metal-hammer.de schicken.
Generell können natürlich alle Hefte auch einzeln nachbestellt werden – alle Infos dazu findet ihr unter www.metal-hammer.de/einzelheft.

Bestens informiert über dieses und alle weiteren wichtigen Themen im Metal bleibt ihr außerdem mit unserem Newsletter. Ein Mal pro Woche flattert euch übersichtlich sortiert ein Update ins Postfach. Einfach anmelden, damit euch auch sicher nichts entgeht.


ÄHNLICHE KRITIKEN

Stone Sour :: HYDROGRAD

Long Distance Calling :: Trips

Omnium Gatherum :: Grey Heavens


ÄHNLICHE ARTIKEL

Album des Monats 12/2024: Thy Catafalque XII: A GYÖNYÖRU˝ ÁLMOK EZUTÁN JÖNNEK

Thy Catafalque wurden METAL HAMMER-Soundcheck-Sieger und konnten unter anderem As I Lay Dying, Body Count und The Gates Of Slumber auf die Plätze verweisen.

Album des Monats 11/2024: Iotunn KINSHIP

Iotunn wurden METAL HAMMER-Soundcheck-Sieger und konnten unter anderem Grand Magus, Jerry Cantrell und Sólstafir auf die Plätze verweisen.

Album des Monats 09/2024: Flotsam And Jetsam I AM THE WEAPON

Flotsam And Jetsam wurden METAL HAMMER-Soundcheck-Sieger und konnten unter anderem In Extremo, Zeal & Ardor und Wintersun auf die Plätze verweisen.

teilen
twittern
mailen
teilen
Album des Monats 12/2024: Thy Catafalque XII: A GYÖNYÖRU˝ ÁLMOK EZUTÁN JÖNNEK

Wir präsentieren: Der Soundcheck-Sieger der METAL HAMMER-Dezemberausgabe: XII: A GYÖNYÖRU˝ ÁLMOK EZUTÁN JÖNNEK von Thy Catafalque! Das Album des Monats Dezember 2024 stellen Thy Catafalque. Sie setzten sich mit einem Schnitt von 4,29 durch und können es sich nun auf dem Soundcheck-Thron des METAL HAMMER gemütlich machen. >> Lest hier das komplette Review zu XII: A GYÖNYÖRU˝ ÁLMOK EZUTÁN JÖNNEK von Thy Catafalque << *** Du willst METAL HAMMER lesen, aber kein Abo abschließen? Kein Problem! Die aktuelle Ausgabe portofrei nach Hause bestellen: www.musik-magazine.de/metal-hammer-kat/shop/einzelhefte *** Hört in unserer YouTube-Playlist die Top 10 des METAL HAMMER-Soundchecks der Dezemberausgabe 2024! *** Bestell dir…
Weiterlesen
Zur Startseite