Nach IRON WILL (2008), HAMMER OF THE NORTH (2010) und THE HUNT (2012), die ebenso wie das selbstbetitelte Debüt allesamt den METAL HAMMER-Soundcheck für sich entscheiden konnten, stand eine Frage stets aufs Neue im Raum: Haben Grand Magus noch mehr Eisen im Feuer, ist eine weitere Steigerung möglich?
So geschehen auch vor der Veröffentlichung von TRIUMPH AND POWER, das mit seinem zugegebenermaßen nicht ganz innovativen Titel die alten Manowar– und Hammerfall-Vergleiche wiederaufleben lässt. Doch manchmal muss man die Dinge eben beim Namen nennen, und keine zwei anderen Wörter könnten die neuen Stücke treffender beschreiben als „triumphal“ und „kraftvoll“.
Mit dem frostig riffenden ‘Steel Versus Steel’, dem fixen ‘Fight’ sowie dem donnernden Titelstück haben die Wölfe klassisches, ohrwurmträchtiges Material mit Wiedererkennungswert und unverwechselbaren Trademarks im Gepäck, während das scheinbar locker aus der Hüfte geschossene ‘Dominator’ klarstellt, dass sich trver Metal und philosophische Story nicht ausschließen.
Im Vergleich zum Vorgänger fällt auf, dass sich Instrumentalisierung, Riffs und Gesang wieder mehr zu einem großen Ganzen verbinden und der Fokus auf dem mächtigen Gesamt-Sound, nicht den Details liegt. Des Weiteren setzen die – um den neuen, von den letzten Live-Auftritten bekannten Drummer Ludwig „Ludde“ Witt (Spiritual Beggars) verstärkten – Schweden mehr auf Abwechslungsreichtum und Atmosphäre, wie die Einleitung sowie das instrumentale ‘Arv’ verdeutlichen. Letzteres richtet den Fokus auf Naturgeräusche und Trommeln, um später im erst mythischen, dann straighten ‘Holmgång’ zu münden.
Mit diesem Song lässt sich das Erfolgsrezept vielleicht am besten beschreiben: Bereits beim ersten Durchgang ballt der Hörer ehrfürchtig die Faust und nickt wohlwollend im Takt der Musik mit. Bei jedem weiteren Hören entpuppt sich aber erst wahre Größe und Nachhaltigkeit, und der Blick auf Perlen wie ‘The Naked And The Dead’ sowie das majestätisch erhabene ‘The Hammer Will Bite’ wird frei – der wohl beste Abschluss, den Grand Magus je geschrieben haben und nach dem man wie ferngesteuert die „Replay“-Taste drücken möchte.
Damit ist TRIUMPH AND POWER als Titel tatsächlich gerechtfertigt, und der fünfte Soundcheck-Sieg kann eingefahren werden. Einmal mehr stellt sich aber die anfängliche Frage: Was wollen die Schweden eigentlich noch nachlegen? Es bleibt spannend im hohen Norden…
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