Peter Tägtgren gilt als eine der ambitioniertesten und angesehensten Persönlichkeiten der Metal-Welt. Im Moment ist der Workaholic nahezu überpräsent: Im Winter tourte er mit seiner Zweit-Band Pain auf der „Into Darkness“-Tour mit Moonspell einmal quer durch Europa und produzierte quasi nebenbei das neue Amorphis-Album, zu dem er nach Aussage der Band wichtige Impulse beisteuerte.
Trotz alledem blieb dem schwedischen Meister offenbar genug Zeit und Muße, neun deftige Death Metal-Songs für das neue Hypocrisy-Werk END OF DISCLOSURE zu schreiben und aufzunehmen. Das 14. Studioalbum der Schweden birgt – mit Ausnahme einer leichten stimmlichen Veränderung, die Tägtgren gut zu Gesicht steht – keine besonderen klanglichen Neuerungen oder große Überraschungen, weiß aber dennoch zu überzeugen.
Dies ist nicht zuletzt den eingängigen und packenden drei Einstiegsstücken geschuldet: Der hymnische Titel-Track, das aggressive ‘Tales Of Thy Spineless’ sowie das stürmische ‘The Eye’ wüten sich vom ersten Durchgang an angenehm penetrant ins Hirn und verbleiben in bester Ohrwurmmanier auch dort. Nach einem etwas blasseren Song explodiert mit ‘44 Double Zero’ wieder eine neue Hassbombe, die sich mit der tödlichen Kombination aus dem kryptischen Zahlencode im Refrain und der krächzenden Stimme Tägtgrens erneut ins Gedächtnis schraubt.
Um für klangliche Abwechslung zu sorgen, legen die Schweden mit ‘Hell Is Where I Stay’ ein langsames, wütend über den erdigen Boden stampfendes Monstrum nach, das den Hörer mit seiner Schwere gnadenlos umwalzt. Jeder weitere Hördurchgang macht es nur noch deutlicher: Tägtgren und seine Mannen wirken auch im Jahre 2013 kein bisschen müde, sondern sorgen nach wie vor für Hits mit hohem Ohrwurmpotenzial.
Und sie machen immer weiter: Bereits ab Ende März gehen Hypocrisy mit dem neuen Material auf Tour, denn – wie eingangs erwähnt – Peter Tägtgren ist ein rastloser Workaholic wie aus einer anderen Welt. Solange diese Charaktereigenschaft jedoch weiterhin für solch gelungene Alben wie END OF DISCLOSURE sorgt, kann das seinem Publikum nur recht sein.
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