Knapp vier Jahre haben Arch Enemy kein neues Studioalbum mehr veröffentlicht: Für die Schweden und ihre deutsche Frontfrau Angela Gossow eine ungewöhnlich lange Zeit. Doch es hat sich gelohnt, eine Kreativ-Pause einzulegen. Denn im Gegensatz zum 2007er-Werk RISE OF THE TYRANT hat sich nun die gesamte Instrumental-Fraktion am Songwriting beteiligt, neben Michael Amotts Bruder Christopher waren auch Bassist Sharlee D’Angelo und Drummer Adrian Erlandsson stärker in die Komposition und das Arrangement der Stücke einbezogen.
Und so verwundert es nicht, dass KHAOS LEGIONS stilistisch offener daherkommt als das Vorgängerwerk. Sicherlich: Die brutal hervorbrechenden Schreie sind geblieben, und natürlich growlt Angela Gossow mit derselben Inbrust wie früher (und ist dabei sogar noch variabler geworden, zum Beispiel in ‘Bloodstained Cross’). Was auf der rein instrumentalen Ebene passiert, geht weit über das Standard-Death-Maß hinaus. Todes-Riffs sind immer noch die Basis (man höre unter anderem ‘Through The Eyes Of A Raven’), doch das musikalische Spektrum schließt 2011 auch markigen Thrash, gelegentliche Black Metal-Einschübe sowie klassischen Rock der Siebziger mit ein.
KHAOS LEGIONS ist daher nicht nur ein gelungener Spagat zwischen den unzähligen heutigen Hard Rock- und Metal-Stilistiken, sondern auch zwischen den vergangenen vier Jahrzehnten im Zeichen der Heavy-Riffs. Insbesondere die drei Instrumentals, bei denen die Amott-Brüder ihrer Liebe zu Michael Schenker und Co. hemmungslos und lustvoll Ausdruck verleihen, machen deutlich, dass Arch Enemy endgültig bei sich selbst angekommen sind.
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